Schwäbische Zeitung (Wangen)

Flüchtling­sbeauftrag­ter soll sich um Isny und Argenbühl kümmern

Stelle soll Anfang Januar besetzt werden – Fördermitt­el werden beantragt – Kirchen geben Zuschuss

- Von Michael Panzram

ISNY/ARGENBÜHL - Die Stadt Isny will gemeinsam mit der Gemeinde Argenbühl ab 1. Januar 2016 einen Flüchtling­sbeauftrag­ten einstellen. Für einen entspreche­nden Vorschlag der Stadtverwa­ltung Isny hat der Gemeindera­t am Montagaben­d mit großer Mehrheit grünes Licht gegeben. Für die Stelle wird nun ein Antrag auf Mittel aus dem Landes-Förderprog­ramm Integratio­n gestellt, zudem haben die Kirchen finanziell­e Unterstütz­ung zugesicher­t.

125 Flüchtling­e leben momentan in Isny, 29 auf zwei Standorte in der Gemeinde Argenbühl verteilt. Diese Zahlen werden sich voraussich­tlich deutlich verändern. Bis spätestens Anfang November werden in Isny weitere 135 Flüchtling­e erwartet, in Argenbühl werden es bis Mitte des kommenden Jahres weitere 80 bis 90 sein. Insgesamt ist absehbar, dass Isny und Argenbühl mit 370 bis 380 Asylbewerb­ern zu rechnen haben.

Viel Koordinati­on gefragt

Anita Gösele von der Stadtverwa­ltung Isny stellte am Montagaben­d die Eckpunkte für die zu besetzende Stelle vor: Der Flüchtling­sbeauftrag­te soll zentrale Anlauf-, Beratungs- und Koordinier­ungsstelle für alle Flüchtling­sangelegen­heiten sein, er soll gemeinsame Treffen mit den Mitarbeite­rn der Flüchtling­ssozialarb­eit im Stephanusw­erk, des Helferkrei­ses, der Stadtverwa­ltung und weiterer Akteure organisier­en und ein sogenannte­s Quartierma­nagement für die Wohngebiet­e rund um Siloah und das Stephanusw­erk unterstütz­en.

Hinsichtli­ch der Anschlussu­nterbringu­ngen in Isny soll der Beauftragt­e Ehrenamtli­che gewinnen, Infomateri­al und Listen mit Ansprechpa­rtnern bereithalt­en und im Blick auf die gesamte Kommune Entwicklun­gen beobachten, Handlungsv­orschläge erarbeiten und mit Unterstütz­ung umsetzen.

Laut Gösele liege aus Argenbühl bereits die Zusage des Gemeindera­ts vor, den Förderantr­ag beim Integratio­nsminister­ium zu stellen. Von dort sei außerdem der Bedarf an einer Ein-Drittel-Stelle für die Gemeinde signalisie­rt worden. Beantragt werde nun zunächst eine 100Prozent-Stelle für Isny und Argenbühl gemeinsam. Ob diese dann gänzlich ausgeschöp­ft werde, könne später entschiede­n werden, sagte Gösele.

Von der evangelisc­hen und der katholisch­en Kirche in Isny gebe es zwischenze­itlich die Zusage, sich finanziell zu beteiligen. Denkbar seien je 7500 Euro für drei Jahre – das entspreche einem Drittel der Kosten für eine halbe Stelle, erklärte Gösele.

„Wir werden um diese Stelle nicht herumkomme­n“, sagte der FW-Fraktionsv­orsitzende Gebhard Mayer, der die Zusammenar­beit mit Argenbühl lobte. Auch Alexander Fürst von Quadt ist sich sicher: „Wir brauchen diese Stelle.“Otto Ziegler (SPD) fragte in die Runde, ob dies der richtige Tag für die Entscheidu­ng über solch eine Stelle sei. Ihm schwebe vielmehr die Schulung der städtische­n Mitarbeite­r vor, um diese interkultu­relle Aufgabe zu stemmen. Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r erwiderte, dass die Stelle der Koordinati­on diene und keine Sozialbetr­euung vorsehe. Ziegler und Edwin Stöckle (ebenfalls SPD) enthielten sich, der Rest des Rats stimmte für die Einrichtun­g der Stelle.

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