Flüchtlingsbeauftragter soll sich um Isny und Argenbühl kümmern
Stelle soll Anfang Januar besetzt werden – Fördermittel werden beantragt – Kirchen geben Zuschuss
ISNY/ARGENBÜHL - Die Stadt Isny will gemeinsam mit der Gemeinde Argenbühl ab 1. Januar 2016 einen Flüchtlingsbeauftragten einstellen. Für einen entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung Isny hat der Gemeinderat am Montagabend mit großer Mehrheit grünes Licht gegeben. Für die Stelle wird nun ein Antrag auf Mittel aus dem Landes-Förderprogramm Integration gestellt, zudem haben die Kirchen finanzielle Unterstützung zugesichert.
125 Flüchtlinge leben momentan in Isny, 29 auf zwei Standorte in der Gemeinde Argenbühl verteilt. Diese Zahlen werden sich voraussichtlich deutlich verändern. Bis spätestens Anfang November werden in Isny weitere 135 Flüchtlinge erwartet, in Argenbühl werden es bis Mitte des kommenden Jahres weitere 80 bis 90 sein. Insgesamt ist absehbar, dass Isny und Argenbühl mit 370 bis 380 Asylbewerbern zu rechnen haben.
Viel Koordination gefragt
Anita Gösele von der Stadtverwaltung Isny stellte am Montagabend die Eckpunkte für die zu besetzende Stelle vor: Der Flüchtlingsbeauftragte soll zentrale Anlauf-, Beratungs- und Koordinierungsstelle für alle Flüchtlingsangelegenheiten sein, er soll gemeinsame Treffen mit den Mitarbeitern der Flüchtlingssozialarbeit im Stephanuswerk, des Helferkreises, der Stadtverwaltung und weiterer Akteure organisieren und ein sogenanntes Quartiermanagement für die Wohngebiete rund um Siloah und das Stephanuswerk unterstützen.
Hinsichtlich der Anschlussunterbringungen in Isny soll der Beauftragte Ehrenamtliche gewinnen, Infomaterial und Listen mit Ansprechpartnern bereithalten und im Blick auf die gesamte Kommune Entwicklungen beobachten, Handlungsvorschläge erarbeiten und mit Unterstützung umsetzen.
Laut Gösele liege aus Argenbühl bereits die Zusage des Gemeinderats vor, den Förderantrag beim Integrationsministerium zu stellen. Von dort sei außerdem der Bedarf an einer Ein-Drittel-Stelle für die Gemeinde signalisiert worden. Beantragt werde nun zunächst eine 100Prozent-Stelle für Isny und Argenbühl gemeinsam. Ob diese dann gänzlich ausgeschöpft werde, könne später entschieden werden, sagte Gösele.
Von der evangelischen und der katholischen Kirche in Isny gebe es zwischenzeitlich die Zusage, sich finanziell zu beteiligen. Denkbar seien je 7500 Euro für drei Jahre – das entspreche einem Drittel der Kosten für eine halbe Stelle, erklärte Gösele.
„Wir werden um diese Stelle nicht herumkommen“, sagte der FW-Fraktionsvorsitzende Gebhard Mayer, der die Zusammenarbeit mit Argenbühl lobte. Auch Alexander Fürst von Quadt ist sich sicher: „Wir brauchen diese Stelle.“Otto Ziegler (SPD) fragte in die Runde, ob dies der richtige Tag für die Entscheidung über solch eine Stelle sei. Ihm schwebe vielmehr die Schulung der städtischen Mitarbeiter vor, um diese interkulturelle Aufgabe zu stemmen. Bürgermeister Rainer Magenreuter erwiderte, dass die Stelle der Koordination diene und keine Sozialbetreuung vorsehe. Ziegler und Edwin Stöckle (ebenfalls SPD) enthielten sich, der Rest des Rats stimmte für die Einrichtung der Stelle.