Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Tettnang erhält zweite öffentliche Toilettenanlage
Das Nebengebäude des Forsthauses war zuerst keine Wunschlösung des Stadtseniorenrats, der die Idee hatte
TETTNANG - Große Erleichterung beim Stadtseniorenrat: In der Stadt entsteht jetzt ein zweites öffentliches WC, und zwar im Nebengebäude des Forsthauses, in dem die Kfz-Zulassungsstelle und die Kita Forsthaus untergebracht sind. Das hat der Technische Ausschuss so beschlossen. Kostenpunkt für Heizungs- und Sanitärarbeiten: knapp 77.500 Euro.
Insgesamt wird das Projekt indes teurer werden. Irene-Christina Schöllhorn, die Leiterin des Hochbauamts, ist jedenfalls guter Hoffnung, dass die eingeplanten 200.000 Euro da ausreichen werden. Bis Herbst 2024 soll alles fertig sein.
Den Innenabbruch übernimmt der Bauhof, dazu kommen noch Arbeiten wie Elektroarbeiten Tor- und Türanlage und noch mehr. Hinter einer Tür soll sich weiterhin das Lager der nahen Kita befinden.
Sylvia Zwisler (CDU) nannte das erfreulich und fragte, ob das auch im Stadtseniorenrat positiv gesehen werde. Dieses Gremium hatte eine solche Anlage vorgeschlagen, ursprünglich aber andere Standorte bevorzugt. Im Zuschauerraum saßen Vertreter des Stadtseniorenrats, unter anderem der Vorsitzende Hubert Veser. Dieser äußerte, als Bürgermeisterin Regine Rist die Frage an ihn weitergab: „Wir sind voll einverstanden und stehen hinter dem Projekt.“
Er nannte aber durchaus auch die Hindernisse auf dem Weg zur Entscheidung. „Als wir uns mit der Stadt zusammen alles angeschaut hatten, waren wir auch der Überzeugung, dass am Bärenplatz keine öffentliche Toilette eingerichtet werden kann“, schilderte Veser die Anfänge.
Dann sei ein halbes Jahr vor der Wahl mit Bürgermeisterin Rists Amtsvorgänger Bruno Walter die Idee gewesen, ein neues WC im Schlosspark zu bauen. „Es war zuerst nicht so ganz das Wunschding“, sagte Veser zur ersten Reaktion im Stadtseniorenrat.
Die Argumentation der Stadtverwaltung mit der Nähe zur Bushaltestelle und zum Spielplatz
habe dann aber doch verfangen. Schließlich solle ja auch eine bessere Ausschilderung
Albert Dick (Grüne) regte an, auch im Männer- und Behinderten-WC Wickeltische einzuplanen. Bisher ist das nur im Damen-WC eingezeichnet. Das habe der Stadtseniorenrat auch schon angeregt, sagte Amtsleiterin Schöllhorn. Ihre Freude brachten Hans Schöpf (Grüne) und Andreas Huchler (CDU) zum Ausdruck. Letzterer sagte: „Wir machen da schon richtig lang dran rum.“
Auf die Frage, was die Anlage mit Blick auf den Veranstaltungsbetrieb wie Open Airs bedeute, riet Hansjörg Bär (FW) davon ab, das WC da zu öffnen. So, wie die Klowagen da immer aussehen würden, biete es sich sicher an, bei Großveranstaltungen eher darauf zu setzen.
In der Tat sei der Ansatz, hier Außenwasser zur Verfügung zu stellen, sagte Bürgermeisterin Regine Rist. Aber auch: „Es wird einfach auf die Festivität ankommen.“Dem Vorschlag, die Arbeiten für 77.500 Euro an die Firma Welte zu vergeben, stimmte das Gremium einstimmig zu. Die höheren Gebote lagen bei rund 79.700 und 90.400 Euro.