Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Endlich wieder Racing“

Mick Schumacher gibt Gas in neuer Doppelfunk­tion – Formel 1 hat Priorität

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KÖLN (SID) - Am kommenden Wochenende beginnt für Mick Schumacher (Foto: dpa) eine Saison in Doppelfunk­tion. In der Formel 1 bleibt er Ersatzpilo­t für Mercedes, parallel fährt der 24Jährige in der Langstreck­enWM für Alpine. Im SID-Interview spricht er über neue Herausford­erungen, über Lewis Hamiltons Wechsel zu Ferrari und über den Traum vom Comeback in der Königsklas­se.

Die Frage „Wo warst Du, als der Hamilton-Wechsel zu Ferrari bekannt wurde“ist bereits ein Klassiker in der Formel-1-Blase – weil es ein so einschneid­endes Ereignis ist. Wie haben Sie davon erfahren, und was war Ihr erster Gedanke?

Krass. Das war mein erster Gedanke. Als es bekannt gegeben wurde, war ich unterwegs zu einem WEC-Test in Barcelona.

Wie blicken Sie auf dieses nun erst mal freie Cockpit bei Ihrem Arbeitgebe­r? Und wann wollen Sie grundsätzl­ich wieder Stammpilot in der Formel 1 sein?

Mein Traum ist und bleibt die Formel 1. Ich verfolge das alles sehr genau, doch letztlich kann ich mich nur mit guten Leistungen wieder für ein Cockpit empfehlen. Ich bin super gespannt auf die WEC, und ich freue mich extrem darauf, wieder Rennen zu fahren. Die WEC ist hochklassi­ger Rennsport, und es wird Spaß machen, mit Alpine dort aufzuschla­gen.

Welche Rolle spielt denn dieser WEC-Einsatz im Moment für Sie? Geht es darum, als Rennfahrer weiter zu reifen? Oder vor allem darum, präsent zu sein?

Beides, würde ich sagen. Aber in erster Linie will ich dort Rennen fahren. Das ist das, was ich seit meiner Kindheit mache, was ich liebe, und was ich so vermisst habe im vergangene­n Jahr. Es war schon ziemlich hart, bei den Rennen nicht einsteigen zu dürfen. Insofern geht es mir dieses Jahr in erster Linie um den Sport: endlich wieder Zweikämpfe, endlich wieder Racing.

Sie werden 2024 damit stetig zwischen dem Hypercar und den Aufgaben im Formel-1-Simulator wechseln. Wird das schwierig sein?

Die Autos selbst und das Fahren sind natürlich schon sehr unterschie­dlich, aber manche der Systeme, die in der Formel 1 verwendet werden, sind auch in der WEC im Gebrauch. Daher war die Umstellung letztlich nicht so groß, und ich habe mich schnell angepasst.

Aber klar, das WEC-Auto ist viel schwerer, die Fahrweise ganz anders.

In gewisser Weise erinnert es mich an das Formel-2-Auto, das ich gefahren bin. Der Alpine A424 ist ein sehr cooles und leistungss­tarkes Auto.

Ihr Plan sieht vor, die komplette Saison für Alpine zu bestreiten. Was passiert aber, wenn Mercedes einen Ersatz benötigt und sich die Rennwochen­enden überschnei­den?

Verabredet ist, dass ich – wenn nötig und möglich – in der Formel 1 fahre.

 ?? FOTO: JULIEN DELFOSSE/IMAGO ?? Rennfahrer Mick Schumacher testet in Katar ein Langstreck­enfahrzeug des Alpine Endurance Teams. Er sagt: „Der Alpine A424 ist ein sehr cooles und leistungss­tarkes Auto.“Schumacher startet in der kommenden Saison auch als Ersatzfahr­er für Mercedes in der Formel 1.
FOTO: JULIEN DELFOSSE/IMAGO Rennfahrer Mick Schumacher testet in Katar ein Langstreck­enfahrzeug des Alpine Endurance Teams. Er sagt: „Der Alpine A424 ist ein sehr cooles und leistungss­tarkes Auto.“Schumacher startet in der kommenden Saison auch als Ersatzfahr­er für Mercedes in der Formel 1.
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