Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gemeinderat versagt Neubau in Mariabrunn
Kritik an zu wenig Stellplätzen und hoher Bebauungsdichte bei drei Gebäuden und 20 Wohneinheiten
ältere Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit Beeinträchtigungen wohnen.
Der geplante Komplex mit drei großen Baukörpern im Bereich der Marienstraße/Ecke Nikolausweg 2 umfasse insgesamt 20 kleinere, barrierefreie Wohneinheiten sowie einen Gemeinschaftsraum für die Mieter beziehungsweise Eigentümer. Auf dem Dach ist eine entsprechend der Größe ausgelegte Photovoltaikanlage vorgesehen.
Das Besondere: Für das Projekt liegt bereits eine Baugenehmigung vor, jedoch nicht für drei, sondern lediglich für zwei Gebäude. Die jetzige angedachte Erweiterung bilde im dortigen Wohngebiet eine zu dichte Bebauung ab, wie auch Bürgermeister Arman Aigner bekräftigte. „Der Antragsteller muss sich mit seinem Vorhaben an die Umgebungsbebauung orientieren, was unserer Ansicht nach nicht gegeben ist.“Zudem, führte der Eriskircher Bürgermeister weiter aus, müsse man an zukünftige Projekte in diesem Bereich denken. Aigner sagte: „ Wenn wir diesen Antrag genehmigen, könnte die Bebauungs- und Wohndichte an dieser Stelle weiter zunehmen.“
Die Tatsache, dass im Bauantrag nicht ausreichend Stellplätze für Bewohner und Besucher ausgewiesen sind, war für die Gemeinderäte ein weiterer Grund, die Anfrage einstimmig abzulehnen.„20 Bewohner ab einem Alter von 60 Jahren, womöglich mit einem Partner, benötigen, um zur Arbeit zu kommen, ein Auto. Das wären dann bis zu 40 Fahrzeuge, was eindeutig zu viel ist“, bemerkten dazu die CDU-Räte Gudrun Schmid und Michael Filleböck, bevor Julia Bühle (FWV) ergänzte, dass es ohnehin schwierig sei, „auf dem Land“mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu kommen.
Tobias Plümer schlug dem Gremium vor, mit dem Vorhabensträger in den Dialog zu treten und vorzuschlagen, den Bauantrag dahin abzuändern, dass nicht drei, sondern zwei Gebäude an besagter Stelle errichtet werden: „Das müsste bei dieser Größe machbar sein, dann wäre auch die Stellplatzfrage kein Thema mehr.“Man müsse, betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende, das Vorhaben als Ganzes betrachten und mit Weitblick auf Kommendes entscheiden.