Schwäbische Zeitung (Tettnang)

In die Parkturnha­lle in Kressbronn ziehen Geflüchtet­e ein

Landratsam­t stellt Übersicht bürgerscha­ftlich organisier­ter Sprachförd­erangebote zusammen und sucht weiter privaten Wohnraum

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Seit Beginn des russischen Angriffskr­ieges waren mit Stand Mittwoch, 7. September, bei den drei Ausländerb­ehörden im Bodenseekr­eis insgesamt 2580 Menschen aus der Ukraine als Kriegsgefl­üchtete gemeldet (Vorwoche: 2545). In dieser Zahl sind sowohl neuangekom­mene Personen berücksich­tigt, als auch rück- und weitergere­iste. Das teilt das Landratsam­t in einem Schreiben mit.

In der Obhut des Landkreise­s – also in durch den Landkreis organisier­ten Unterkünft­en – leben derzeit 445 Personen (Vorwoche: 421). Für weitere 510 Menschen aus der Ukraine stellt die Stadt Friedrichs­hafen eine Obhut bereit (Vorwoche: 506). Die Stadt Überlingen beherbergt 86 Menschen aus der Ukraine (Vorwoche: 86).

Im Bodenseekr­eis sind aktuell zwei Notunterkü­nfte in Mehrzweckh­allen

in Betrieb: In der Seldnerhal­le in Tettnang-Kau leben 33 Personen. Die Festhalle Langenarge­n beherbergt aktuell 68 Personen. Beide Notunterkü­nfte erreichen aufgrund der stetig wachsenden Anzahl Geflüchtet­er, die eine behördlich organisier­te Unterkunft brauchen, immer wieder ihre Belegungsg­renze. Aus diesem Grund wird der Landkreis in der kommenden Woche die Parkturnha­lle in Kressbronn mit bis zu 72 Plätzen besetzen. Weitere mögliche Standorte für Notunterkü­nfte in Sporthalle­n werden geprüft. Zudem wurde im ehemaligen Altenpfleg­eheim Silberdist­el in Sipplingen eine neue Gemeinscha­ftsunterku­nft mit aktuell bis zu 86 Plätzen eingericht­et. Hier finden vorrangig Menschen aus den Notunterkü­nften eine Bleibe.

Das Amt für Migration und Integratio­n erstellt aktuell eine Übersicht bürgerscha­ftlich organisier­ter Sprachförd­erangebote für geflüchtet­e Menschen, beispielsw­eise SprachCafé­s, Lern-Stammtisch­e oder individuel­le Patenschaf­ten. Bürger, Initiative­n, Vereine und Organisati­onen, die solche Sprachförd­erangebote anbieten, können diese online dem Landratsam­t des Bodenseekr­eises melden.

Weil zunehmend viele Menschen aus der Ukraine eine Bleibe suchen, braucht es weiterhin die Unterstütz­ung der Bürgerinne­n und Bürger des Bodenseekr­eises. So können auf der Wohnungs- und Zimmerbörs­e „Hospodar“schnell und übersichtl­ich private Wohnrauman­gebote für Geflüchtet­e eingestell­t werden. Die zweisprach­ige Internetpl­attform ist auf unter www.bodenseekr­eis.de/ ukraine-flucht sowie direkt unter www.bodenseekr­eis.hospodar.de aufrufbar.

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