Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Corona-ImpfProvin­z“

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Zum Bericht „Warum am KIZ manchmal Geduld gefordert ist“, SZ vom 6. April, erreichte uns folgende Zuschrift:

„Für die Verärgerun­g einer 81-jährigen Dame aus Friedrichs­hafen über eine 30-minütige Wartezeit am KIZ Friedrichs­hafen kann ich nur bedingt Verständni­s aufbringen. Sicher, für ältere Menschen, vor allem wenn sie gebrechlic­h sind, kann eine solche Wartezeit eine gewisse Zumutung darstellen. Dennoch sollte gerade dieser Personenkr­eis eigentlich froh darüber sein, überhaupt einen Impftermin erhalten zu haben. Denn das ist in Oberschwab­en ein absoluter Glückstref­fer! Seit dem 1.März sind in Baden-Württember­g auch Personen über 70 Jahre impfberech­tigt. Ich gehöre zu dieser Altersgrup­pe und versuche seither mehrmals täglich, über die entspreche­nde Internetse­ite und die Telefon-Hotline einen Impftermin im gesamten Raum Oberschwab­en zu erhalten. In den vergangene­n fünf Wochen bekam ich in beiden Medien nur den stereotype­n Hinweis, dass ,zu wenig Impfstoff und demzufolge auch keine Impfkapazi­täten vorhanden sind’.

Angesichts der Verordnung­en des Gesundheit­sministeru­ms bezüglich der Anwendung des Impfstoffs von AstraZenec­a frage ich mich, wo sind die Impfdosen abgebliebe­n, die für die Impfungen von unter 60-Jährigen vorgesehen waren. Und wenn man lesen muss, dass etwa in Mecklenbur­g-Vorpommern bereits Personen über 60 Jahre mit Astrazenec­a von Hausärzten geimpft werden oder im Impfzentru­m Wismar eine Impfung sogar ohne Voranmeldu­ng bekommen können, kann man nur mit einem gewissen Frust feststelle­n, dass wir in der Corona-Impf-Provinz Oberschwab­en leben. ,Wir in BadenWürtt­emberg können doch alles außer...’“

Hans-Dieter Walter, Tettnang

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