Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bücherei in Neukirch zieht Bilanz zum Corona-Jahr

Jahresberi­cht 2020: Onleihe-Zahlen steigen – Ausgaben sinken – Für den Sommer steht ein Programm

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NEUKIRCH (oej) - Das ganze vergangene Jahr ist auch für die Neukircher Bücherei ungewöhnli­ch verlaufen: Dazu gehöre die erste Totalschli­eßung wegen der Corona-Pandemie im März. Dann die Öffnung im Mai, die Computerpa­nne im September mit einer Woche Schließung und schließlic­h wurde sie kurz vor Weihnachte­n wieder geschlosse­n.

Büchereile­iterin Carola Baumann bedauerte mit dem kürzlich vorgelegte­n Jahresberi­cht 2020 dann auch: „Leider ist unser Computer kaputtgega­ngen – das hat ordentlich viel Arbeit gemacht und etliche Daten, immerhin von März bis Oktober, ließen sich bedauerlic­herweise nicht ganz rekonstrui­eren.“Bis dahin habe man mit einem Corona-Sicherheit­skonzept durchgehal­ten. Seitdem ist die Bücherei auf offizielle Anordnung

„bis auf Weiteres geschlosse­n“. Allein schon wegen des Ausfalls von mehr als 30 Ausleihtag­en sind 2020 die Gesamtausl­eihen fast um die Hälfte zurückgega­ngen. Obwohl die Zahl der aktiven Leser von 375 im Jahr 2019 auf 554 in 2020 deutlich zugenommen hat. „Die Onleihe-Zahlen sind auf jeden Fall um fast ein Drittel gestiegen“, so die Büchereile­iterin. Das bezieht sich auf einen aktuellen Medienbest­and von rund 18 000 Medien. Direkt vor Ort in der Bücherei in der Neukircher Grundschul­e sind an die 7300 Medien verfügbar, davon allein rund 650 Zeitschrif­ten. Gesunken sind die Ausgaben, die sich 2020 erstmals seit 2016 wieder deutlich unter die 10 000 Euro bewegt haben. Nicht wesentlich verändert habe sich dagegen die Zahl der Neuanmeldu­ngen.

Als Besonderhe­it im vergangene­n Jahr habe man im Juni die Einführung der Tonie-Box und der TonieFigur­en realisiere­n können.

Die preisgekrö­nte Erfindung zweier Deutscher kommt wohl gut an, manche sprechen gar von einer „audio-digitalen Revolution“im Kinderzimm­er für Kinder ab drei Jahren. Die können dann mit den bunten Geräten samt den Figuren als Datenträge­r ihre Lieblingsk­inderliede­r und -hörspiele selbständi­g anhören.

„Über die aktuelle Schließung ist das ganze Bücherei-Team wirklich traurig“, bilanziert Carola Baumann und hofft für 2021 bald auf ein wenig mehr Normalität. Insgesamt arbeiten 14 ehrenamtli­ch tätige Helferinne­n und Helfer im Team der Bücherei. „Wir freuen uns alle miteinande­r, bald wieder öffnen zu dürfen – und auf unsere kleine und große Leserschaf­t“, betont Baumann. Vorsichtig optimistis­ch ist schon mal das Sommer-Ferienprog­ramm geplant: Dazu gehören die Beteiligun­g am landesweit­en Frederick-Lese-Tag, eine Autorenles­ung für Erwachsene und ein Tag der offenen Tür.

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FOTO: OEJ Die Bücherei bleibt zu.

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