Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wien vereinbart Grenzöffnung mit Nachbarn im Osten
WIEN (dpa) - Österreich und seine Nachbarländer Tschechien und Slowakei planen eine gemeinsame Grenzöffnung ab Mitte Juni. Auch Deutschland wünscht sich ein solches Vorgehen – einen Termin für den Abbau von Corona-Grenzbeschränkungen mit den östlichen Nachbarländern gibt es aber noch nicht.
Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) sagte am Dienstag nach einer Videokonferenz mit seinen Amtskollegen in Prag und Bratislava, Tomas Petricek und Ivan Korcok: „Wir sind übereingekommen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen wollen und dass wir Ungarn mit an Bord nehmen.“Es werde intensiv daran gearbeitet, mit diesen Staaten zur vollen Reisefreiheit zurückzukehren. Bisher hat Österreich nur mit Deutschland und der Schweiz eine vollständige Grenzöffnung ab Mitte Juni vereinbart.
Gemeinsam mit Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei hat sich auch Deutschland für einen schrittweisen Abbau ausgesprochen. Dies solle geschehen, sobald die Pandemie-Lage es zulasse, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert nach einer Videokonferenz Merkels mit den Ministerpräsidenten der sogenannten Visegrád-Staaten mit. Bei einem anschließenden Gespräch mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis sei die Frage der Zusammenarbeit in der deutschtschechischen Grenzregion vertieft worden. Beide hätten das Ziel eines Abbaus der Beschränkungen für Menschen und Betriebe in der Grenzregion bekräftigt, soweit das Infektionsgeschehen dies zulasse. In Deutschland würden sich die Coronavirus-Fallzahlen zwar bessern, sagte der Sozialdemokrat Petricek im Prager Außenministerium, es gebe aber noch „mehrere Fragezeichen“. Dies betreffe unter anderem Transitreisende aus „Risikostaaten“wie Frankreich.