Schwäbische Zeitung (Tettnang)
IS reklamiert Angriff in London für sich
LONDON (AFP) - Die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“(IS) hat den Stichwaffenangriff mit drei Verletzten in London für sich beansprucht. Der 20-jährige Angreifer sei ein „ISKämpfer“gewesen, erklärte die Miliz am Montag über ihre PropagandaPlattform Amaq. Die britische Polizei erhöhte unterdessen den Druck bei ihren Ermittlungen und durchsuchte Wohnungen in London und nördlich der Hauptstadt. Dabei habe es keine Festnahmen gegeben, hieß es.
Der erst kürzlich vorzeitig aus der Haft entlassene Islamist Sudesh Amman hatte am Sonntag in London Passanten mit einer Stichwaffe verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Die IS-Miliz erklärte, der 20-Jährige sei mit der Attacke einem Aufruf der Dschihadistengruppe gefolgt. Ziel sei es gewesen, Bürger von Staaten anzugreifen, die Mitglieder der internationalen Koalition gegen die Dschihadistenmiliz in Syrien und im Irak sind.
Premierminister Johnson will sich nach eigenen Angaben für einen deutlich schärferen Umgang mit verurteilten Terroristen einsetzen. Johnson stellte am Montag die Frage, warum es kein strengeres Kontrollsystem gab, um die Tauglichkeit Ammans für eine vorzeitige Haftentlassung zu prüfen. Die Rehabilitierung von Islamisten sei „sehr, sehr hart und sehr schwer“, sagte Johnson. Gegebenenfalls sei angesichts der überlasteten Sicherheitskräfte eine „Haftvariante“besser.