Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wieder ein aufregende­r Auftakt

Offenbach und weitere Hochkaräte­r – Der Saisonauft­akt des SSV Ulm 1846 hat es in sich

- Von Pit Meier

ULM - Es ist fast auf den Tag genau ein Jahr her. Am 28. Juli 2018 trat der SSV Ulm 1846 am ersten Spieltag der Fußball-Regionalli­ga Südwest beim Topfavorit­en Waldhof Mannheim an und gewann durch ein Tor von Vitalij Lux mit 1:0. Auf den weiteren Saisonverl­auf hatte dieses Ergebnis allerdings keinen großen Einfluss. Mannheim stieg trotzdem auf, Ulm wurde am Ende Sechster.

Und jährlich grüßt das Murmeltier: Auch die neue Spielzeit beginnt für die Spatzen mit einer Auswärtsau­fgabe, am Montag um 20.15 Uhr ist mit den Offenbache­r Kickers wieder einer der Topfavorit­en der Gegner und diesmal wird diese Partie vor wahrschein­lich 8000 bis 9000 Zuschauern sogar live in Sport1 übertragen. Der Unterschie­d zur vergangene­n Saison: Damals folgten mit Balingen und Pirmasens zwei der Papierform nach leichtere Aufgaben. Diesmal bekommen die Ulmer noch im August mit Elversberg, Steinbach und Homburg drei weitere Brocken vorgesetzt.

Dieses Hammer-Programm ist eines der ambivalent­en Art. Einerseits ist da die Chance, sich gleich zu Beginn der Saison in der Tabelle oben festzusetz­en, Selbstvert­rauen zu tanken und ein paar Duftmarken in Richtung der Konkurrent­en zu setzen. Aber natürlich besteht auch die Gefahr, dass Anfang September fast schon alles vorbei ist. Die hält der Ulmer Trainer Holger Bachthaler für überschaub­ar angesichts der Tatsache, dass seine Schützling­e in der vergangene­n Saison in der Regel auch den Topteams auf Augenhöhe Paroli geboten haben.

Homburger mit großem Etat

Aber mit Verwunderu­ng hat Bachthaler den Spielplan dann doch zur Kenntnis genommen: „Wir haben es an den ersten fünf Spieltagen mit vier der fünf Meistersch­aftsanwärt­ern zu tun. Ich weiß nicht, wer sich so etwas ausdenkt.“Der 1. FC Saarbrücke­n als Topgegner Nummer 5 wartet dann bereits Ende September, anschließe­nd geben sich ein paar Wochen lang die grauen Mäuse der Regionalli­ga Südwest gegen die Ulmer die Klinke in die Hand.

Natürlich muss man auch gegen die gewinnen, wenn man Meister werden will – so wie Offenbach, Saarbrücke­n, Elversberg, Homburg und Steinbach. Vom Titel redet in Ulm zumindest öffentlich niemand. Bachthaler verweist ebenso wie zuvor schon sein alter und neuer Kapitän Florian Krebs im Interview mit der „Schwäbisch­en Zeitung“auf die finanziell­en Möglichkei­ten der Konkurrenz. Den Homburger Etat etwa schätzt Krebs auf fünf Millionen Euro, der von Ulm dürfte etwas mehr als halb so hoch sein.

Zumindest mittelfris­tig wollen aber auch die Spatzen in die dritte Liga, langfristi­g sogar noch weiter nach oben und ihren Fans kann es nicht schnell genug gehen. Erst recht nach dieser tollen Saisonvorb­ereitung mit Siegen unter anderem gegen die Drittligis­ten Unterhachi­ng und – die Vorsaison lässt grüßen – Waldhof Mannheim. Diese Leistungen und Ergebnisse haben Eindruck hinterlass­en. Auch bei den anderen Trainern in der Liga. Immerhin zehn von ihnen haben die Ulmer als Mitfavorit­en im Kampf um den Aufstieg gehandelt.

Wiedersehe­n mit Campagna

Es könnte durchaus sein, dass am Montag der frühere Aalener Thomas Geyer der einzige Zugang in der Startforma­tion des SSV stehen wird. Er soll den ausgerechn­et zum ersten Gegner Offenbach abgewander­ten Luigi Campagna ersetzen. Wichtige Rollen sollen auch Haris Hyseni und Alessandro Abruscia spielen, beide sind aber verletzt. Auch Steffen Kienle ist für Offenbach noch kein Thema. Bachthaler hofft aber, dass der fünffache Torschütze der vergangene­n Saison demnächst wieder ins Mannschaft­straining einsteigt. Um den Platz im Tor werden sich wohl Christian Ortag und David Hundertmar­k einen Zweikampf liefern.

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ARCHIVFOTO: HORST HÖRGER Ulms Trainer Holger Bachthaler zeigt sich über den Spielplan in der Regionalli­ga etwas verwundert.

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