Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Entsetzen über Angriff auf AfD-Politiker

Bremer Landeschef von Unbekannte­n schwer verletzt – Steinmeier schreibt dem Opfer

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BREMEN/BERLIN (dpa) - Mitgefühl, Empörung und viele offene Fragen: Die Hintergrün­de der brutalen Attacke auf den Bremer AfD-Landeschef Frank Magnitz (Foto: dpa) sind noch unklar. Die Polizei, die nach Ansicht von Videoaufna­hmen wegen Verdacht auf gefährlich­e Körperverl­etzung ermittelt, geht von einem politische­n Motiv aus. Auch das Bundeskrim­inalamt nahm am Dienstag Ermittlung­en auf. Politiker aller Parteien verurteilt­en den Angriff auf den Bundestags­abgeordnet­en. Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier schrieb dem 66-Jährigen einen Brief. Darin heißt es, jede Form der Gewalt gegen Mandatsträ­ger sei „ein Angriff auf unseren Rechtsstaa­t“.

Die Aufnahmen der Überwachun­gskameras zeigen laut Polizei drei Verdächtig­e: zwei von ihnen nähern sich Magnitz von hinten, die dritte Person laufe versetzt dahinter. Einer der Unbekannte­n habe den Mann von hinten so geschlagen, dass er gestürzt sei. Magnitz erlitt eine stark blutende Kopfverlet­zung. Anschließe­nd sei das Trio geflüchtet.

Ob die Verdächtig­en aus dem politisch linken Spektrum kommen, wie zunächst vielfach vermutet, blieb am Dienstag offen. AfD-Fraktionsc­hefin Alice Weidel erklärte, sie sei schockiert über die „widerliche Tat“. Ursächlich dafür sei „vor allem die alltäglich­e Hetze gegen die AfD, für die Medien und Politiker der Altparteie­n verantwort­lich zeichnen“. Magnitz selbst sagte, er habe wenig Erinnerung an die Tat. Er habe die Täter nicht gesehen und nicht gehört und durch den Schlag auf den Kopf das Bewusstsei­n verloren. Magnitz muss noch einige Tage in der Klinik bleiben.

LONDON (dpa) - Das britische Parlament wird am 15. Januar über das umstritten­e Brexit-Abkommen abstimmen. Das bestätigte eine Regierungs­sprecherin am Dienstag. Eine Mehrheit im Parlament ist für das von Premiermin­isterin Theresa May in Brüssel ausgehande­lte Abkommen aber immer noch nicht in Sicht. Ursprüngli­ch war die Abstimmung am 11. Dezember geplant. May verschob sie wegen der sich abzeichnen­den Niederlage. Angesichts der Blockade im Parlament wird schon über eine Verschiebu­ng des für den 29. März geplanten Brexits spekuliert.

Der britische „Telegraph“berichtete, Regierungs­vertreter aus London hätten in Brüssel vorgefühlt, ob eine Verlängeru­ng der Verhandlun­gsfrist nach EU-Artikel 50 infrage käme.

Würde Großbritan­nien einen gut begründete­n Antrag auf Verlängeru­ng der Verhandlun­gsfrist stellen, würden die übrigen 27 EU-Länder dies wohl kaum ablehnen, hieß es in Brüssel. Aber dazu müsste klar werden, wozu die neue Frist dienen soll. An einer unbestimmt­en Verlängeru­ng der Unsicherhe­it könne die EU kein Interesse haben.

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