Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Elmenauer Kapelle feiert Renovierungsjubiläum
Festgottesdienst zur Wiederentdeckung der verlorenen Fresken am Sonntag um 10 Uhr
ELMENAU (oej) – Mit einem Festgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr wird die Wiederentdeckung des spätgotischen Freskenzyklus und der Abschluss der Renovierungsarbeiten vor Jahren in der St. Ulrichskapelle Elmenau gefeiert. Anschließend lädt der Kirchengemeinderat Wildpoltsweiler zu einem Stehempfang ein.
Die massive Kapelle macht schon beim Vorbeifahren in der Ortsmitte von Elmenau Eindruck. Beim Ortstermin fallen die besondere Atmosphäre und die Meisterwerke der Wandmalerei auf, die Bauarcheologen auf Mitte des 15. Jahrhunderts schätzen. Daneben faszinieren Apostelbilder, ein überaus massiver Altar oder der heilige Ulrich mit einem dicken Fisch. Der nun am Kirchweihsonntag gefeierte Abschluss der Renovierungsarbeiten wird begleitet von der Zithergruppe Elmenau. Pfarrer Reinhard Hangst wird in der St. Ulrichskapelle zum Kirchweihsonntag den Festgottesdienst halten. „Im Sommer gibt es einmal im Monat einen Gottesdienst“, erläutert der Geistliche. Gelegentlich wird der historische Saalbau auch für Kirchenkonzerte oder Hochzeiten genutzt.
Der Elmenauer Oskar Schupp engagiert sich seit Jahrzehnten für das Kirchlein, er war damals dabei und hat wie die ganze Kirchengemeinde, ja, der ganze Ort Elmenau mitgeholfen, das Gebäude vor dem Verfall zu retten. „Und dann kamen bei den Wandarbeiten diese herrlichen Fresken zum Vorschein“, freut sich Schupp auch noch nach vielen Jahren. Beigesprungen ist dann das Landesdenkmalamt. Paula Maurer hat die Arbeit als Kirchenpflegerin übernommen, das Kirchlein ist mit Blumen geschmückt. „Es macht Freude mit diesem schönen Bau, gerade wenn Besucher kommen“, sagt sie. Ganz früher habe es noch einen Hochaltar gegeben, aber manches sei nicht zu retten gewesen. Erschreckend sei jedoch, dass man auch hier Vandalismus feststellen könne, einige der Butzenscheiben in den Kirchenfenstern sind zerstört. Richtig Sorgen machten den Elmenauern aber inzwischen große wachsende Mauerrisse. Man wundere sich, dass trotz der langen Zeit und der beachtlichen Mauerstärke, sich in letzter Zeit zu beiden Seiten des Kirchenschiffes deutliche Risse, von der Holzdecke über die Fenster bis zum Boden auftun. Über die Ursachen könne man derzeit nur mutmaßen, erläutert der Pfarrer, der Straßenverkehr könnte eine Rolle spielen, oder andere Ursachen. „Hier muss dringend etwas getan werden“, ist sich Pfarrer Hangst sicher, bleibt aber zuversichtlich, dass dies auch in nächster Zeit erfolgt.