Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Leben am See“thematisie­rt Kulturland­schaft

Vorstellun­g des neuen Bodenseekr­eis-Jahrbuchs in Friedrichs­hafen und Überlingen

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Das nunmehr 36. Jahrbuch „Leben am See“wird am Mittwoch, 10. Oktober, in Friedrichs­hafen und fünf Tage später, am 15. Oktober, in Überlingen vorgestell­t. Band 36 widmet sich schwerpunk­tmäßig der Kulturland­schaft am Bodensee. Die Veranstalt­ungen im Graf-Zeppelin-Haus und im Kursaal sind kostenfrei und beginnen jeweils um 19.30 Uhr.

Kulturland­schaft Bodensee? Was die Eiszeit vor über 10 000 Jahren vom Seeufer bis hinauf zu den Alpen formte, hat der Mensch seither vielfach verändert. In der Steinzeit lichtete er den Urwald, erschloss sich den Ufersaum und erste Ackerfläch­en. Vor 3000 Jahren entwaldete er im großen Stil die Landschaft, um Felder zu bestellen. Tausend Jahre später bauten die Römer hier Häfen und Straßen. Wein- und Obstbau verwandelt­en die Seeregion landschaft­lich ebenso stark wie die klösterlic­he Landwirtsc­haft. In der Neuzeit veränderte­n Industrial­isierung und Eisenbahn Orts- und Landschaft­sbilder in rasantem Tempo. Heute dominiert eine Kulturland­schaft die Region, die nicht mehr viel Ursprüngli­ches zu bieten hat, dafür aber umso reicher an kulturgesc­hichtliche­n Spuren ist.

Der Kulturland­schaft Bodensee widmet sich Band 36 von „Leben am See“. Die aktuelle Ausgabe des Kreisjahrb­uchs, herausgege­ben vom Bodenseekr­eis und den beiden größten Städten im Landkreis, beleuchtet die Entwicklun­g dieser Region aus vielen Blickwinke­ln. Welche Bedeutung hatten und haben Klöster und Schlösser? Welche Geheimniss­e der Siedlungse­ntwicklung sind noch in den Tiefen des Seegrundes verborgen? Was erzählen uns kleine Kulturdenk­mäler am Wegesrand über die Geschichte dieser Region? Und: Warum „schwätzet“die Menschen am See so, wie sie es eben tun? Einen kurzweilig­en bis humorvolle­n Einblick in schwäbisch­e und alemannisc­he Mundart-Traditione­n am See wird Thomas Kapitel, einer der Buchautore­n, bei der Buchvorste­llung zum Besten geben.

42 Beiträge im Jahrbuch

Ein Drittel der 42 Beiträge im neuen Jahrbuch widmen sich der Kulturland­schaft Bodensee - mit vielen Geschichte­n und Bildern. Zu den eindrückli­chsten Orten gehören die 62 historisch­en Schlösser, Burgen und Fürstensit­ze, die es im Bodenseekr­eis als Zeugnisse einer längst vergangene­n Zeit gibt. Aus den Gesprächen mit den Erben dreier Adelshäuse­r ergeben sich spannende Einblicke, wie es ihnen in der Moderne gelingt, Historisch­es zu bewahren. Das gleiche gilt wohl für den Keltenhof oder den Büdelmache­r, die Autoren des Jahrbuchs besucht haben. Dieser Band überrascht aber auch mit ganz heutigen An- und Einsichten. Er stellt eine Frau mit dem Feuerwehr-Gen, einen Haubenkoch im Hinterland des Bodensees oder ein Trio mit Trüffeln vor. Eine spannende Mischung auf 400 Seiten.

Der neue Band 36 von „Leben am See“wird – jeweils um 19.30 Uhr – am Mittwoch, 10. Oktober, im Graf-Zeppelin-Haus Friedrichs­hafen und am Montag, 15. Oktober, im Kursaal Überlingen präsentier­t. Musikalisc­h begleitet wird die Buchvorste­llung laut Vorschau von Martin Panteleev, Violinist, Dirigent und Komponist, der in Frickingen lebt. Er arbeitete seit 1999 mit über 30 Orchestern zusammen, darunter die Berliner Philharmon­iker, und ist seit 2011 Chefdirige­nt des Sofia Philharmon­ic Orchestra.

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BILD: STEFAN TRAUTMANN Was prägt die Kulturland­schaft am See? Das neue Kreisjahrb­uch geht dieser Frage nach.

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