Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Etwas mehr als ein Kuss
Vettels Singapur-Training endet an Streckenbegrenzung
SINGAPUR (dpa) - Ein heftiger Schlag gegen die Streckenbegrenzung hat Formel-1-Pilot Sebastian Vettel den Start in das Wochenende von Singapur verdorben. Nach dem Malheur auf dem Marina Bay Street Circuit musste der Ferrari-Chauffeur seinen Wagen im zweiten Training am Freitagabend (Ortszeit) mit defekter rechter Radaufhängung in der Box stehen lassen und die Einheit abbrechen. „Das war etwas mehr als ein Kuss“, sagte der Hesse. Am Ende wurde er als Neunter gelistet.
Statt sich auf die Qualifikation am Samstag (15.00 Uhr MESZ) und den möglicherweise richtungsweisenden Nacht-Grand Prix am Sonntag (15.10 Uhr MESZ) vorzubereiten, konnte der 31-Jährige nur noch zuschauen. „Schlecht war es nicht. Natürlich hat jetzt am Abend etwas die Zeit gefehlt“, relativierte der VierfachChampion. „Wir müssen noch etwas an der Balance tüfteln und das Auto schneller machen.“Der Schaden sei nicht so schlimm, versicherte Vettel. Auch sein künftiger Teamkollege Charles Leclerc hatte im ersten Training mit seinem Sauber eine folgenreiche Begegnung mit der Streckenbegrenzung. Sein Wagen wurde aber noch zur zweiten Einheit repariert.
Dass der Ferrari auf dem 5,063 Kilometer langen Kurs mit seinen 23 Kurven funktioniert, bewies sein Teamkollege Kimi Räikkönen. Der 38-jährige Finne fuhr im zweiten Trainingsabschnitt unter Flutlicht in 1:38,699 Minuten die Tagesbestzeit. Er lag allerdings nur elf Tausendstelsekunden vor dem auf dieser Strecke überraschend starken WM-Führenden und Vettel-Rivalen Lewis Hamilon im Mercedes. Dritter wurde der Niederländer Max Verstappen vor dem Australier Daniel Ricciardo in den Red Bulls.
In der ersten 90-Minuten-Einheit am Nachmittag war es für Vettel besser gelaufen. Da wurde er hinter Ricciardo und Verstappen Dritter.