Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Pilotenstreik bei Ryanair
Betroffen sind am Freitag auch Memmingen und Stuttgart
FRANKFURT/MAIN (AFP) - Wegen eines Pilotenstreiks streicht der irische Billigflieger Ryanair am Freitag nahezu alle Flüge von und nach Deutschland. Wie der Leiter des operativen Geschäfts, Peter Bellew, am Mittwoch in Frankfurt am Main ankündigte, sollen 250 Flüge ausfallen – einzig Piloten der Basis Baden-Baden sollen starten. Betroffen sind demnach auch die Flughäfen in Memmingen und Stuttgart. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ruft alle festangestellten Ryanair-Piloten in Deutschland zum Streik auf.
Am Freitag ab drei Uhr morgens sollen sie für 24 Stunden ihre Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft schließt sich damit Streikaufrufen in Belgien, Irland und Schweden an. Der Streik betrifft hierzulande nach Unternehmensangaben 42 000 Kunden. Ryanair versprach, Passagiere per SMS und E-Mail zu informieren und ihnen eine kostenlose Umbuchung anzubieten.
BERLIN (dpa) - Air Berlin steht laut seinem Insolvenzverwalter bei mehr als einer Million Kunden und Unternehmen in der Kreide. Darunter sind Hunderttausende Passagiere, die auf Tickets sitzen geblieben sind. „Wir rechnen mit Gläubigern von weit mehr als einer Million“, sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Mittwoch im RBB-Inforadio. „Wir haben es bislang noch nicht geschafft, alle Gläubiger zu erfassen.“Die Verbindlichkeiten der zuletzt zweit- größten deutschen Fluggesellschaft könnten deshalb noch nicht abschließend beziffert werden. Air Berlin hatte am 15. August 2017 Insolvenz angemeldet.
Wer vor diesem Tag gebucht hatte, geht voraussichtlich leer aus, weil die Forderung aus der Insolvenzmasse bedient wird. Mit Erlösen aus dem Verkauf der Airline muss aber zunächst ein Bundeskredit von 150 Millionen Euro zurückgezahlt werden. Dieses sogenannte Massedarlehen wird vorrangig bedient.
Bislang reichten die Verkaufserlöse dafür nicht. Der Bund hat bisher 74,4 Millionen Euro zurückgezahlt bekommen, wie eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte.
Der Bundeskredit hatte Air Berlin im vergangenen Herbst zunächst noch in der Luft gehalten und so den Verkauf ermöglicht. Flugzeuge sowie Start- und Landerechte des Unternehmens sicherten sich unter anderem die Lufthansa, Easyjet und Niki Lauda.