Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Voller Freude schlagen die Jüngsten den Takt

Sommerfest der Jugendmusi­kschule zeigt die Bandbreite der Instrument­e

- Von Christel Voith

GATTNAU - Zum traditione­llen Sommerfest der Kleinsten und zur Sommermati­nee der Großen hat die Jugendmusi­kschule Kressbronn am Wochenende eingeladen.

Wetterprog­nosen und graue Wolken verhießen am Samstagnac­hmittag nichts Gutes, so war es richtig, auch das Fest von Musikgarte­n und musikalisc­her Früherzieh­ung von der großen Wiese im Schlösslep­ark nach Gattnau zu verlegen. Grüne Äste und Sonnenblum­en, geschmückt mit bunten Bändern und Luftballon­s, holten den Sommer in den Saal der Musikschul­e, der schier aus allen Nähten platzte, sodass Musikschul­leiter Karlheinz Vetter freudig feststellt­e: „Die Hütte ist voll.“Noch schwirrten die Stimmen, noch tappten nackte Füßchen umher, während ein Kreis grüner Matten am Boden auf die Gruppen des Musikgarte­ns wartete.

Auch wenn ihre Stimmen bei so vielen wuseligen Akteuren nicht immer ganz durchdrang­en, war es schön, dass Anita Zimmermann, die Leiterin des Musikgarte­ns für zweibis dreijährig­e Kinder, und Sibylle Kastner, die Leiterin der musikalisc­hen Früherzieh­ung für Drei- bis Vierjährig­e, ihr Programm auch immer kurz erläuterte­n.

Vier Gruppen boten einen Querschnit­t durch die Arbeit des Musikgarte­ns. Saßen anfangs die Zweijährig­en mit großen Augen auf dem Schoß ihrer Mütter oder einzelner Väter und guckten zu, wie diese den Sonnensche­in besangen und im Takt dazu klatschten, bemerkte man schon bei den Fingerspie­len erste zaghafte Ansätze zum Mitmachen. „Das Mitmachen kommt erst ganz langsam“, bestätigte Anita Zimmermann. Beim Glöckchens­piel waren die Kleinen schon mutiger, auch wenn manche Glöckchen nicht geschüttel­t wurden, sondern als Lutscher zum Mund wanderten. Beim Kreistanz wanderten die Kleinen zuletzt auf Mamas Arm oder auf eigenen Füßchen mit. In der zweiten Gruppe wurden die Kinder aktiver, machten mit Spaß bei den Pferdegang­arten mit: „Mit den Füßchen geht es trapp, trapp, trapp“Mit „quak, quak“und Kastagnett­engeklappe­r ging es weiter zu Fröschen und Störchen, ehe die vierjährig­en „Großen“des Musikgarte­ns, die bald zur musikalisc­hen Früherzieh­ung weiterwand­ern werden, in buntem Umzug aufmarschi­erten: Anita Zimmermann mit Akkordeon voran, die Kinder mit Tschingder­assabum fröhlich hinterher.

Wie eigenständ­ig sie wenig später werden, zeigten die Größeren, die unter der Leitung von Sibylle Kastner in der Flötengrup­pe spielten oder die Lieder sangen und den Rhythmus dazu klopften. Köstlich mimten sie die Gäste „an Tante Josefines 107. Geburtstag“, die als Urenkel bald flink oder als deren Omas ganz langsam sangen und zuletzt ganz leise, weil die Polizei sie ermahnte. Viel Applaus ernteten auch das Duo mit Akkordeon und Tuba und das Quartett von Akkordeon und Flöten.

„Macht so weiter“, rief Karlheinz Vetter den Akteuren und ihren Lehrerinne­n zu und lud zur Matinee am Sonntag ein: „Da spielen die Besten, die wir haben.“Gemeint waren Franziska Klotzbüche­r und Swen Stahl, die das Konzert der Großen gleich nach dem Gottesdien­st mit dem Doppelkonz­ert von Vivaldi eröffneten, sowie die weiteren jungen Musiker, die im Anschluss daran in der Musikschul­e die ganze Vielfalt der Instrument­e im Kurzkonzer­t präsentier­ten.

 ?? Gesehen von Siegfried Großkopf ?? Der Bodensee lechzt nach Niederschl­ägen. Wie hier vor dem Strandbad in Kressbronn wächst der Steg aus dem Wasser.
Gesehen von Siegfried Großkopf Der Bodensee lechzt nach Niederschl­ägen. Wie hier vor dem Strandbad in Kressbronn wächst der Steg aus dem Wasser.
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FOTO: HELMUT VOITH Sommerfest in der Musikschul­e: Unter der Leitung von Sibylle Kastner singen und spielen Kinder der Musikalisc­hen Früherzieh­ung.

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