Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Betriebsrat: Bei Opel gehen über 4000 Mitarbeiter
RÜSSELSHEIM (dpa) - Der Autobauer Opel kommt beim geplanten Personalabbau schneller voran, als es den Arbeitnehmervertretern lieb ist. Nach Berechnungen des Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Wolfgang Schäfer-Klug werden mehr als 4000 Beschäftigte das Unternehmen bis zum Jahr 2020 verlassen. Damit würden die ursprünglich geäußerten Forderungen des Mutterkonzerns PSA, der 3700 Leute loswerden wollte, mehr als erfüllt, wie Schäfer-Klug erklärte. PSA lockt mit Abfindungen, Altersteilzeit und Vorruhestand. Allein das letzte Instrument hätten 2500 Beschäftigte gewählt, sagte der Betriebsrat. Eine unbekannte Zahl weiterer Beschäftigter könnte die Abfindungen von bis zu 275 000 Euro wählen. Die IG Metall verlangt bislang vergeblich einen verbindlichen Produktionsplan für die deutschen Werke Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern. Laut SchäferKlug wolle PSA die Sanierung vor allem mit Abbaumaßnahmen in den deutschen Werken erreichen, während in Spanien, Polen und Großbritannien bereits Investitionszusagen gemacht wurden, die teils sogar mit Produktionsausweitungen verbunden sind. Die Bundesregierung hat PSA aufgefordert, bei der geplanten Umstrukturierung die Arbeitsplatzzusagen einzuhalten.
Verkehrsministerkonferenz stimmt Autobahn-Reform zu
NÜRNBERG (dpa) - Der Bund übernimmt künftig Planung, Bau, Betrieb, Erhalt und Finanzierung der knapp 13 000 Kilometer langen Autobahnen. „Wir treiben die größte Reform in der Geschichte der Autobahnen voran und ordnen das System komplett neu“, teilte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bei der Verkehrsministerkonferenz in Nürnberg mit. Die Konferenz stimmte Scheuers Standortkonzept für eine Infrastrukturgesellschaft und ein dazugehöriges Fernstraßenbundesamt einstimmig zu. Die Länder geben dafür langjährige Zuständigkeiten für die Autobahnen ab. So sollen Investitionen beschleunigt und überregionale Schwerpunkte besser durchgesetzt werden. Als Hauptstandort des Fernstraßenbundesamtes schlägt Scheuer Leipzig vor. Das Kabinett muss noch zustimmen.