Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Maschinenbauer Hermle steigert Umsatz
GOSHEIM (sg) - Das Maschinenbauunternehmen Berthold Hermle hat seinen Umsatz 2017 auf 402 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (394 Millionen Euro gesteigert, wie Firmenvorstand FranzXaver Bernhard in Gosheim (Kreis Tuttlingen) mitteilte. Demnach sei das Betriebsergebnis des 1938 als Schraubenfabrik und Fassondreherei gegründeten Spezialisten für Fräsmaschinen nach vorläufigen Zahlen mit rund 99 Millionen konzernweit gegenüber 99,8 Millionen im Vorjahr annähernd stabil. Die Dividende soll voraussichtlich einmalig um 2,20 Euro auf 15,05 Euro je Vorzugsaktie steigen (Vorjahr: 12,85). Der Auftragseingang sei deutlich auf etwa 433 Millionen Euro gewachsen, so Bernhard. Als
Merck verkauft rezeptfreie Arzneien an P&G
DARMSTADT (dpa) - Der Pharmaund Chemiekonzern Merck veräußert seine Sparte mit rezeptfreien Arzneien wie Nasensprays und Multivitaminpräparaten an den US-Konsumgüterriesen Procter & Gamble. Das teilte Merck am Donnerstag mit. Betroffen von dem Verkauf sind 3300 Mitarbeiter weltweit, davon rund 300 in Deutschland. Beim Verkaufspreis muss Merck Abstriche machen: Er liegt bei 3,4 Milliarden Euro. Analysten hatten den Wert der stark wachsenden Sparte zuvor auf rund vier Milliarden Euro geschätzt. Das Geld solle vor allem in den Abbau von Schulden fließen, erklärte Merck. Diese waren mit dem Kauf des US-Laborhändlers Sigma-Aldrich 2015 für gut 13 Milliarden Dollar stark gestiegen. Der Deal soll Ende 2018 besiegelt sein, sofern die Aufsichtsbehörden zustimmen. Der Umsatz mit rezeptfreien Arzneien war 2017 um mehr als sieben Prozent auf 911 Millionen Euro gestiegen. Mit dem Milliardendeal wechseln nun weltweit 3300 Mitarbeiter zu Procter & Gamble. Ob ein Stellenabbau drohe, konnte eine Sprecherin nicht sagen.
Baywa wächst dank Agrartechnik und Energie
STUTTGART (dpa) - Die Geschäfte mit Agrartechnik, Energie und Baustoffen haben dem Agrarhandelskonzern Baywa 2017 in Württemberg wieder einen leichten Wachstumsschub gegeben. Getreide und Obst liefen dagegen zum Teil deutlich schlechter als im Vorjahr, wie der Konzern in Stuttgart mitteilte. Insgesamt legte der Umsatz leicht von 570 auf 578 Millionen Euro zu, zum Gewinn macht die Baywa auf regionaler Ebene keine Angaben. Der Gesamtkonzern mit Sitz in München hat seinen Gewinn durch den Verkauf seiner Zentrale und bessere Geschäfte im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Der Umsatz legte um vier Prozent auf 16 Milliarden Euro zu, das Betriebsergebnis stieg um 18 Prozent. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 67 Millionen Euro.
EU-Parlament stimmt für neue Regeln im Biolandbau
STRASSBURG (dpa) - Neue EURegeln für den Ökolandbau sollen Etikettenschwindel bei Bio-Lebensmitteln künftig weiter eindämmen. Das EU-Parlament billigte am Donnerstag mit großer Mehrheit eine neue entsprechende Verordnung. Sie sieht regelmäßige Vor-OrtKontrollen vor, die nicht nur die Produktion sondern auch die Lieferkette von Öko-Produkten abdecken sollen. Vertreter des EUParlaments und der Mitgliedstaaten hatten sich im Juni 2017 nach jahrelangem Streit auf die Neuordnung geeinigt. Damit können Landwirte, deren Erzeugnisse mit Pestiziden oder synthetischen Düngemitteln belastet sind, ihr Öko-Label verlieren. Auch importierte Bio-Produkte sollen künftig den EU-Standards entsprechen. Anerkennung sollen die 1086 (Vorjahr: 1018) Beschäftigten von Hermle im Anschluss an die Dividendenzahlung je eine Erfolgsprämie von 4500 Euro erhalten.
Besonders die Nachfrage nach Bearbeitungszentren und Automatisierungslösungen habe sich 2017 nach einem verhaltenen Jahresbeginn sehr dynamisch entwickelt, so Bernhard weiter. Auch Digitalisierungs-Bausteine, die den Aufbau einer Industrie-4.0Fertigung mit Hermle-Maschinen ermöglichen, sowie Dienstleistungen im Bereich generative Fertigung seien sehr gefragt. Komplexe Anlagen, die einfach zu bedienen sind – das sei laut Bernhard das erklärte Ziel für die Weiterentwicklung der eigenen Produkte.
EU schließt Schlupflöcher für Abgasmanipulationen
STRASSBURG (dpa) - Im Kampf gegen Abgasbetrügereien wie beim Diesel-Skandal hat die EU schärfere Zulassungsregeln für neue Automodelle eingeführt. Das EU-Parlament billigte eine entsprechende neue Verordnung, die auch die Möglichkeit hoher Bußgelder vorsieht. In der Diesel-Affäre war aufgeflogen, dass einige Automodelle wegen manipulativer Software zwar auf dem Prüfstand Schadstoffgrenzwerte einhielten, nicht aber im Straßenverkehr. Die nationalen Auto-Zulassungsbehörden sollen nun unabhängig überwacht werden. Die EU-Kommission kann dank der neuen Regeln Rückrufaktionen starten und bei Verstößen Bußgelder von bis zu 30 000 Euro pro Auto verhängen. Künftig sollen nicht nur Prototypen vor der Typzulassung überprüft werden. Auch Exemplare von bereits genehmigten Modellen sollen stichprobenartig untersucht werden – mindestens einer von 40 000 Neuwagen.
BGH erlaubt Einsatz von Werbeblockern
KARLSRUHE (dpa) - Im Streit um Werbeblocker im Internet ist das Medienunternehmen Axel Springer vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gescheitert. Der I. Senat sieht in dem Angebot des Werbeblockers Adblock Plus des Anbieters Eyeo keinen unlauteren Wettbewerb und auch keine rechtswidrige aggressive Geschäftspraxis. Die Entscheidung über den Einsatz des Werbeblockers liege beim Nutzer der Internetseiten und nicht bei dem beklagten Unternehmen, sagte der Vorsitzende Richter bei der Urteilsverkündung. Axel Springer werde jetzt Verfassungsbeschwerde wegen Eingriffs in das Grundrecht auf Pressefreiheit einreichen, kündigte der Anwalt des Verlags an.
Immer weniger kleine Handwerksbäckereien
MÜNCHEN (dpa) - Die Zahl der kleinen Handwerksbäckereien in Deutschland schrumpft rapide. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Bäckereien auf 11 347, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von gut drei Prozent. „Viele Kollegen finden keine Nachfolger, wenn sie in den Ruhestand gehen“, sagte Michael Wippler, Präsident des Zentralverbands des deutschen Bäckerhandwerks. 2017 stiegen die Umsätze der Bäcker um 1,3 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro. Gut zwei Drittel erwirtschaften Großbäckereien mit einem Umsatz von mehr als fünf Millionen Euro jährlich.
Deutsche Bank sucht neuen Computerexperten
FRANKFURT (dpa) - Die Deutsche Bank braucht einen neuen Verantwortlichen für die Modernisierung ihrer hochkomplexen und oft veralteten Computersysteme. IT-Vorstand Kim Hammonds verlässt das Geldhaus. Sie ist noch keine zwei Jahre im Amt. Die Trennung erfolge „im gegenseitigen Einvernehmen“.