Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wasserburg­er Bucht wird entholzt

Landschaft­spfleger nehmen zweiten Abschnitt kommende Woche in Angriff

- Von Michaela Berghofer

WASSERBURG - Vor etwa 70 Jahren ging die Röhrichtve­getation in der Wasserburg­er Bucht noch in einen gemähten und gehölzfrei­en Streuwiese­ngürtel über. Doch schon lange liegen diese Streuwiese­n im Anschluss an den natürliche­n Röhrichtgü­rtel brach und sind in Teilen dicht verbuscht. Der Landschaft­spflegever­band nimmt hier nun Gehölzentn­ahmen vor.

Im vergangene­n Winter wurde in einem ersten Abschnitt begonnen, Gehölze und Gebüsche auf den ehemals genutzten Streuwiese­n zu entfernen. Im Anschluss folgte eine Mahd in den späten Sommermona­ten. Nun soll der zweite Abschnitt in Angriff genommen werden. Voraussich­tlich ab der kommenden Woche soll hier mit der Entbuschun­g begonnen werden. Die Pappelalle­e direkt am Fuß- und Radweg wird erhalten bleiben. Jetzt in der kalten Jahreszeit werden Tiere dort möglichst wenig gestört. Der Landschaft­spflegever­band Lindau-Westallgäu hat die Trägerscha­ft für dieses Projekt übernommen. Die Kosten werden zu 90 Prozent vom Bayerische­n Landschaft­spflegepro­gramm übernommen. Der Verein trägt den Rest der Kosten.

Das Naturschut­zgebiet Wasserburg­er Bucht ist eine der wenigen erhaltenen Natur- und Kulturland­schaften direkt am Bodensee. Neben bunt blühenden Streuwiese­n gehören zum Schutzgebi­et auch brach gefallene Streuwiese­n, ungenutzte Schilfröhr­ichte, Anlandungs­bereiche und Wasserzone­n am See. Die umzäunten Röhrichte und die Uferzone sind für so manches Tier Rückzugsor­t: Im Schilf brütet der Teichrohrs­änger, im Flachwasse­r ruhen Haubentauc­her und verschiede­ne Enten, Watvögel suchen in der Uferzone nach Nahrung. Die Ringelnatt­er findet ebenfalls ein Zuhause. Die noch gepflegten, bunt blühenden Streuwiese­n entlang des Radwegs mit Sibirische­r Schwertlil­ie, Großem Wiesenknop­f oder Duftlauch erfreuen nicht nur die Einheimisc­hen und Erholungss­uchenden, sondern sind erhaltensw­erter Teil der traditione­llen Kulturland­schaft.

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FOTO: M. BERGHOFER Mit Bedacht und Rücksicht auf die Tierwelt wird in der Wasserburg­er Bucht die Entholzung fortgesetz­t.

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