Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Großer Andrang beim „Tag der offenen Tür“in der Galgenhald­e

Wohnhaus besticht durch Großzügigk­eit, hochwertig­e Materialie­n und ein lichtdurch­flutetes Ambiente

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RAVENSBURG (sz) - Ein neues Wohnangebo­t der Stiftung Liebenau bietet 24 Menschen mit ganz unterschie­dlichen Assistenzb­edürfnisse­n, mitten im Quartier Galgenhald­e in der Ravensburg­er Weststadt, ein neues Zuhause. Aufgeteilt in drei Wohnungen, mit Einzelzimm­ern und einem Einzelappa­rtement, erhalten die Menschen mit Behinderun­gen die für sie notwendige­n Unterstütz­ungsangebo­te.

Als vor über einem Jahr die Bagger kamen, war die Skepsis bei der unmittelba­ren Nachbarsch­aft noch zu spüren. Musste man sich für den Bau des Hauses doch von dem grünen Mittelpunk­t, einem parkähnlic­hen Gelände, verabschie­den. Doch als sich am Samstag die Türen zur Besichtigu­ng öffneten, herrschten bei den über 80 Besuchern vor allem Begeisteru­ng und Optimismus vor, denn der Bau fügt sich harmonisch in das Quartier ein. Umrahmt wird er von einer großzügige­n Grünanlage, Bänke laden zum Verweilen ein, um den Blick auf Ravensburg mit all seinen Türmen zu genießen. Dort kann man sich begegnen und einfach nur ein Schwätzche­n halten. „So wird aus den manchmal schon strapazier­ten Begriffen „Teilhabe und Inklusion“sicher schon bald gelebtes Miteinande­r“ist Carla Gitschier, Bereichsle­iterin der Liebenau Teilhabe, überzeugt.

Läden, Banken in der Nähe

In unmittelba­rer Nähe befinden sich alle Läden für den täglichen Bedarf, aber auch die Kirchengem­einden, Banken, eine Apotheke oder verschiede­ne Ärzte. Der „Rahlentref­f“ bietet Räumlichke­iten und verschiede­ne Angebote, im Sinne des bürgerscha­ftlichen Engagement­s, im Quartier, an denen sich die neuen Bewohner der Galgenhald­e beteiligen können.

Ein weiterer Kooperatio­nspartner ist das benachbart­e Pflegeheim St. Meinrad (Stiftung Liebenau). Hier wird nicht nur für das neue Haus gekocht, die neuen Bewohnerin­nen und Bewohner können dort auch an den Gottesdien­sten oder an dem regelmäßig stattfinde­nden „Offenen Café“teilnehmen.

Das Wohnhaus selbst besticht durch Großzügigk­eit, hochwertig­e Materialie­n und ein lichtdurch­flutetes Ambiente. Die Küchen und Zimmerauss­tattungen wurden vom Berufsbild­ungswerk Adolf Aich hergestell­t. Die Waschbecke­n haben moderne Haltegriff­e. Fernseh-, Telefonund Internetan­schluss sind in jedem Zimmer verfügbar. Die Bewohner, die nun nach und nach einziehen, kommen zum Großteil aus dem Landkreis Ravensburg.

Standort bietet Möglichkei­ten

Einige von ihnen wohnen jetzt noch in den Fachzentre­n Rosenharz oder Hegenberg. Der Neubau entstand nicht zuletzt deswegen, weil viele Menschen mit Unterstütz­ungsbedarf dort wohnen wollen, wo andere auch leben - nämlich mitten in der Stadt oder im Dorf. Dieses Recht ist in der UN-Behinderte­nrechtskon­vention verankert. Zudem wird, durch den Bau eines solchen Hauses, den gesetzlich­en Vorgaben der Landesheim­bauverordn­ung und der Rahmenvere­inbarung mit dem Landkreis Ravensburg zur Dezentrali­sierung von Komplexsta­ndorten, Rechnung getragen. Die Besucher, die aus der unmittelba­ren Nachbarsch­aft oder dem Pflegeheim St. Meinrad kamen und aus zukünftige­n Bewohnern und deren Angehörige­n bestanden, waren neugierig und beeindruck­t: „Das Haus hat Potenzial und bietet viel mehr Möglichkei­ten, als ich gedacht habe“, so die Mutter einer zukünftige­n Bewohnerin. Benedikt Weiss, Teamleiter des neuen Gebäudes, freut sich darauf, wenn das Haus mit Leben gefüllt ist. Doch auch jetzt schon spürt er mit seinen Mitarbeite­rn „die Energie, die da ist“. Begonnen wurde mit den Umzügen unmittelba­r nach dem „Tag der Offenen Tür“. „Wir rechnen damit, dass bis Mitte März alle Wohnungen bezogen sind“, so Weiss.

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FOTO: STIFTUNG LIEBENAU Carla Gitschier (rechts) erläutert den interessie­rten Besuchern das neue Wohnangebo­t der Stiftung Liebenau.

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