Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kampfhunde sind unerwünscht
Gemeinderat erhöht Hundesteuer – Anlehnung an Mustersatzung des Gemeindetags
BODNEGG - Ab dem 1. Januar 2018 müssen Hundebesitzer in Bodnegg erheblich tiefer in die Tasche greifen. Das hat der Gemeinderat in einer Sitzung Ende November beschlossen.
„Kampfhunde“sind in der Gemeinde Bodnegg generell unerwünscht. Mit einem Steuersatz von 1200 Euro pro „Kampfhund“liegt Bodnegg an der Spitze der umliegenden Gemeinden. Momentan sind in der Gemeinde Bodnegg insgesamt 187 Hunde gemeldet. Davon ist der überwiegende Anteil als „StandardEinzelhund“registriert. Ein „Kampfhund“ist bisher nicht in der Gemeinde gemeldet.
Bisher waren nach der Satzung vom 11. November 2005 dafür 48 Euro Hundesteuer zu entrichten. Ab dem 1. Januar 2018 werden aus den 48 Euro gleich 75 Euro. Ein zweiter Hund kostet dann 150 Euro (bisher 96 Euro) und im Zwinger mit maximal fünf Hunden 225 Euro (bisher 96 Euro). Nach einer Umfrage der Gemeindeverwaltung Grünkraut im September 2017 bei den vergleichbaren Nachbargemeinden liegt Bodnegg damit bei den Einzelhunden im unteren Bereich.
Bodnegg nach Grünkraut Spitzenreiter
Am gravierendsten ist die Erhöhung bei den sogenannten Kampfhunden, für die zukünftig nach einem Antrag und Beschluss des Gemeinderats 1200 Euro (bisher 480 Euro) fällig werden. Hier ist Bodnegg Spitzenreiter, lediglich Grünkraut liegt mit 1000 Euro im ähnlichen Bereich. Die überwiegende Mehrheit der anderen Gemeinden erhebt nach einer Umfrage des Gemeindetags im Frühjahr 2017 zwischen 480 bis 600 Euro, steigert die Gebühren allerdings beim zweiten Kampfhund fast überall auf das Doppelte. „Wer will schon Kampfhunde in seiner Gemeinde?“, bringt Hauptamtsleiter Wendelin Spitzfaden auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung die Erklärung zu der drastischen 187 Hunde sind momentan in der Gemeinde Bodnegg angemeldet. Gebührenerhöhung auf den Punkt. Denn damit sei auch eine regulierende Wirkung, beziehungsweise Abschreckung verbunden. Auch die aktuelle Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes sieht diesen Steuersatz als nicht überhöht an.
Kein Kampfhund bisher in der Gemeinde gemeldet
Proteste gegen den hohen Steuersatz sind in Bodnegg aktuell nicht zu erwarten, da bis jetzt überhaupt kein Kampfhund in der Gemeinde gemeldet ist. Eine Mahnung erging allerdings an die Öffentlichkeit: „Die Gemeindeverwaltung wird im Rahmen der laufenden Verwaltung prüfen, ob alle steuerpflichtigen Hunde angemeldet sind. Bei Verstößen gegen die Anzeigepflicht wird ein Bußgeld in angemessener Höhe festgesetzt.“Auch die Steuerbefreiung, die in Ausnahmen gewährt wird, soll überprüft werden. Und in zwei Jahren ist zum 1. Januar 2020 eine weitere Erhöhung für den Einzel-, Zweit- und Zwingerhund vorgesehen.