Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Die Mehlsack-Saison beginnt wieder
Von Samstag an kann das Wahrzeichen der Stadt bestiegen werden
hinauf. Durch die Begrenzung der maximalen gleichzeitigen Personenzahl seit 2016 sanken die Besucherzahlen auf rund 1300 Menschen. Davon profitierte der Blaserturm, den allein im vergangenen Jahr 15 000 Personen bestiegen haben.
Kein zweiter Fluchtweg
Der Mehlsack konnte 2014 nicht mehr öffnen, weil nach der Schließung des Stuttgarter Fernsehturms alle öffentlich zugänglichen Türme in Baden-Württemberg ebenfalls im Hinblick auf die Brandschutzsicherheit überprüft werden mussten. Und da gab es Mängel beim Mehlsack, da der (im Gegensatz zum Blaserturm) über keinen zweiten Fluchtweg verfügte. Erst nach der Erfüllung der Brandschutzauflagen durfte der Mehlsack im vergangenen Jahr wieder aufmachen.
Installiert wurde zuvor eine Brandschutzanlage, zudem erfolgte der Einbau einer rauchdichten Brandschutzdecke, um den oberen Teil im Brandfall vom unteren abzuschotten. Im unteren Bereich wurden drei Fenster mit Öffnungsautomatik eingebaut, über die bei Feuer Rauch abziehen kann. Auf 22 Meter Höhe gibt es seither auch ein Fenster, das die Feuerwehr mit ihren Drehleitern erreichen kann. Nicht zuletzt wurde die Haarnadelkurve am Mehlsackweg so erweitert, dass Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr schneller durchkommen.
Der Mehlsack, ursprünglich Weißer Turm bei St. Michael genannt, wurde um 1425 erbaut. Mit dem 51 Meter hohen Wehrturm und seiner Aussichtsplattform konnten die Bürger der Stadt das Veitsburg-Areal überblicken, das bis ins 17. Jahrhundert von den politischen Gegnern der freien Reichsstadt, den Landvögten, kontrolliert wurde.