Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Drogen werden immer öfter übers Internet verkauft
Obschon Kräutermischungen immer beliebter werden,
In den Landkreisen Ravensburg, Konstanz, Sigmaringen und Bodenseekreis liegt der Cannabis-Anteil bei 65 Prozent, gefolgt von „Speed“– aufputschend wirkenden, chemischen Amphetaminen – (13 Prozent), der „Partypille“Ecstasy (6 Prozent) und Kokain (5 Prozent).
da Betäubungsmittel aller Art immer häufiger online und dort wiederum über das sogenannte „Darknet“(eine geschlossene Gruppe, deren Teilnehmer ihre Verbindung untereinander manuell herstellen und in der die Daten häufig verschlüsselt übertragen und gespeichert werden) bestellt und vertrieben werden. Zum Teil werden Packstationen angemietet und die Drogen dann über anonyme Wege mittels Bitcoins (ein weltweit verfügbares, digitales Zahlungsmittel im Internet) bezahlt. So kam im März 2015 etwa heraus, dass ein 22-Jähriger aus dem Präsidiumsbereich über den Onlinehändler „Shiny-Flakes“in den zurückliegenden Monaten mit rund 7 Kilo Ampthetamin, 4800 Ecstasypillen und 107 Gramm Kokain gedealt hatte. Im Dezember vergangenen Jahres wurden in Konstanz ein Dealer und zwei Tatgenossen festgenommen, die übers Internet rund zwei Kilo Amphetamin, 220 LSDTrips und mehr als 1000 EcstasyPillen gekauft hatten. Nach wie vor wird freilich auch „vor Ort“angebaut: Im September 2015 machte die Polizei im Landkreis Konstanz eine professionelle Indoor-Anlage ausfindig. Auf einem alten Werksgelände wurde im großen Stil Marihuana angebaut – die Gesamternte belief sich auf schätzungsweise 64 Kilo. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern noch an. (rut)