Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Sport wäre gut
Eine Kollegin hat festgestellt, dass der Winter vorbei ist. Aus diesem Grund hat sie den Wunsch geäußert, ein paar Kilogramm abzunehmen. Weil aber niemand in der Lage ist, ihr diesen Wunsch auf direktem Wege zu erfüllen, hat sie um indirekte Hilfestellung gebeten. Sie hat sich zuerst an einen Kollegen gewandt, von dem sie annahm, er sei ebenfalls vom Wunsch nach weniger Pfunden beseelt. „Wollen wir nicht zusammen regelmäßig Sport machen?“, hat sie denselben gefragt. Die Antwort lautete: „Nein.“Die Kollegin hat dann noch versucht, den Kollegen an den sportlichen Angelhaken zu kriegen, indem sie ihm in Aussicht gestellt hat, dass er ohne gemeinsame Bewegungsaktivität zweifelsfrei ein Kandidat für den Herzinfarkt sei. Den Kollegen hat ein Herzinfarkt aber deutlich weniger geschreckt als die Drohung mit dem Sport. Er ist bei seinem Nein geblieben.
Ein anderer Kollege hat versucht, der Kollegin weiterzuhelfen, indem er ihr andere Herzinfarktkandidaten als Sportpartner vorgeschlagen hat. Aber entweder hatte sich die Kollegin von denen bereits eine Abfuhr geholt oder aber, sie sind ihr als unpässlich erschienen. Jedenfalls hat sie die Suche nach einem Sportpartner für beendet erklärt.
Ein anderer Kollege hat ebenfalls festgestellt, dass der Winter vorbei ist. Auch er ist, obwohl er gar nicht abnehmen will, vom Wunsch erfüllt, Sport zu treiben. Deshalb hat er sein Fahrrad aus dem Keller geholt. Das ist aber in Wirklichkeit ein sogenanntes E-Bike, also ein Moped. Fazit: In dieser Redaktion ist es schlecht bestellt um den Sport. (nab)