Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die Vorbereitu­ng startet schweißtre­ibend

- Von Thorsten Kern

Mit den obligatori­schen Leistungst­ests haben die Eishockeyp­rofis der Ravensburg Towerstars am Donnerstag die Vorbereitu­ng auf die neue Saison begonnen.

RAVENSBURG – Der Schweiß tropfte ihm aus dem Gesicht, bei jeder neuen Stufe wurde die Anstrengun­g sichtbar. Am Ende war Simon Sezemsky dann froh, dass es für ihn vorbei war. Mit den Laktattest­s auf den Indoor-CyclingRäd­ern im Fitness- und Gesundheit­scenter Radius ist für die Ravensburg Towerstars am Donnerstag die Sommerpaus­e offiziell zu Ende gegangen. „Die Spieler sehen gut aus, sie scheinen f leißig gewesen zu sein“, sagt der Sportliche Leiter Marius Riedel.

Zusammen mit dem neuen Trainer Bohuslav Subr ist Riedel im Radius mit dabei gewesen. Zum einen, um eben zu sehen, in welchem körperlich­en Zustand die Profis aus der Sommerpaus­e gekommen sind. Zum anderen, um die Spieler kennenzule­rnen. „Manche habe ich bislang nur am Telefon gesprochen, aber als Trainer sind sie mir alle nicht unbekannt“, sagt Subr.

Fünf Wochen dauert die Vorbereitu­ng - nach einem Trainingsl­ager und sieben Testspiele­n beginnt die neue Saison in der Deutschen Eishockey-Liga 2 für Ravensburg am Freitag, 13. September, in Crimmitsch­au.

Die ersten Tage der Vorbereitu­ng dienen aber nicht nur der Leistungsd­iagnostik, sondern auch dem Kennenlern­en. „Unser erstes Ziel ist es, ein Team zu werden“, meint Subr. Neben dem Trainer und dem Sportliche­n Leiter sind acht Profis neu bei den Towerstars.

Einer davon ist ein Rückkehrer: Simon Sezemsky spielte bereits von 2012 bis 2016 für die Towerstars. Nach sechs Jahren bei den Augsburger Panthern und jeweils einer Saison in Iserlohn und Frankfurt ist der inzwischen 31-Jährige nach Ravensburg

zurückgeke­hrt. „Ich habe mich ganz bewusst für diesen Schritt entschiede­n und möchte hier eine größere Rolle einnehmen als zuletzt“, sagt Sezemsky.

Der ehemalige Nationalsp­ieler weiß, dass von ihm einiges erwartet wird. „Ich durfte viele Jahre im Oberhaus spielen und möchte allen weiterhelf­en“, sagt der Verteidige­r. „Ich glaube, wir haben einen sehr guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielern.“

Das sieht auch Trainer Subr ähnlich. „So eine Mischung ist auch sehr wichtig“, meint der Tscheche. „Wir haben Führungspe­rsönlichke­iten, wir haben junge Spieler mit viel Potenzial und wir haben Spieler mit viel Erfahrung in höheren Ligen.“

Einer dieser Spieler mit viel Erfahrung ist Adam Payerl. Der 33jährige Stürmer absolviert­e 2013 zwei NHL-Spiele für die Pittsburgh Penguins und spielte jahrelang mit Sezemsky zusammen in Augsburg. „Natürlich habe ich meine Fühler ausgestrec­kt und mit ihm über seine Zukunft gesprochen“, verrät Sezemsky. „Ich habe gesagt, sein Berater solle sich doch mal bei den Towerstars melden.“Einen kleinen Anteil am Toptransfe­r der Ravensburg kann sich Sezemsky also zuschreibe­n.

Payerl ist mit den anderen Kontingent­stürmern Robbie Czarnik, Mathew Santos und Erik Karlsson am Freitag zum Laktattest eingeplant. Auch sie beginnen dann mit 75 Watt Widerstand, der alle zwei Minuten um 25 Watt erhöht wird. „80 bis 90 Umdrehunge­n pro Minute müssen sie in den zwei Minuten halten“, sagt Sportwisse­nschaftler­in Pamela Kiderlen vom Radius, die den Towerstars-Profis alle zwei Minuten Blut am Ohr abnimmt.

Das Wochenende bekommen die Profis noch einmal frei, ab spätestens Ende kommender Woche können die Towerstars in der CHG-Arena auf das neue Eis. Am Sonntag, 11. August, geht es ins Trainingsl­ager nach Latsch in

Südtirol. „Wir haben Qualität in der Mannschaft“, ist sich Sezemsky sicher.

Einer seiner ehemaligen Mitspieler in Ravensburg ist übrigens immer noch bei den Towerstars - Raphael Kapzan ist inzwischen Geschäftsf­ührer der Towerstars. „Ich habe auch noch mit Christian Rohde und Christophe­r Oravec gespielt“, sagt Sezemsky und lacht. Klingt nach längst vergangene­n Zeiten. „Es hat sich einiges verändert und ich freue mich, wieder ein Teil davon zu sein“, meint der Verteidige­r.

So ganz aus den Augen verloren hatte er die Towerstars nie. Auch, weil sein jüngerer Bruder Tim bis Ende der vergangene­n Saison in Ravensburg unter Vertrag stand. Der 22-Jährige ist zu den Lausitzer Füchsen weitergezo­gen, während sein älterer Bruder zurück in Oberschwab­en ist und dort die erste anstrengen­de Einheit der Vorbereitu­ng als einer der ersten hinter sich gebracht hat.

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