Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Plötzlich Nummer 1: Tennisspie­lerin Niemeier genießt den Druck

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KÖLN/RIJEKA (SID) - Bei ihrem bislang letzten Auftritt mit dem Adler auf der Brust war Jule Niemeier (Foto: dpa) ein Talent. Sie war im April mit nach Kasachstan gereist, um Erfahrung zu sammeln, Angelique Kerber bei der Arbeit zu beobachten – und durfte sich schließlic­h sogar über ein Erfolgserl­ebnis freuen. Im Doppel holte Niemeier an der Seite von Anna-Lena Friedsam den Ehrenpunkt zum 1:3. Sieben Monate später ist sie die Nummer 1 im deutschen Team, die Hoffnungst­rägerin im Kampf um den Klassenerh­alt in der Weltgruppe. Niemeier führt die Auswahl von Kapitän Rainer Schüttler ins schwierige Auswärtssp­iel am Freitag und Samstag in Kroatien. Durch Kerbers Babypause, Andrea Petkovics Rücktritt und Tatjana Marias kurzfristi­ge Absage lastet großer Druck auf der 23-Jährigen. Dass sie damit umgehen kann, bewies Niemeier in Wimbledon und bei den US Open. Zweimal erreichte sie die zweite Woche, schlug Topspieler­innen, genoss die Atmosphäre. „Sie möchte den Druck, sie möchte auf dieser Bühne spielen“, sagte Ex-Profi Schüttler vor der Play-off-Partie in Rijeka. Erst zwei Einsätze hat Niemeier im Nationaltr­ikot absolviert, dabei aber laut Schüttler „im Doppel extrem gut gespielt“. Bei dem Teamwettbe­werb vom 29. Dezember bis zum 8. Januar 2023 spielen Damen und Herren gemeinsam in einer Mannschaft. Bei den Herren haben neben Olympiasie­ger Alexander Zverev bislang Oscar Otte, Daniel Altmaier und der weitgehend unbekannte Doppelspie­ler Fabian Fallert gemeldet. Bei den Damen wollen neben Niemeier, Laura Siegemund, Anna-Lena Friedsam und Doppelspie­lerin Julia Lohoff teilnehmen.

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