Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bitte kein Brot!

Enten besser mit Obst und Haferflock­en füttern

-

HAMBURG (dpa) - Obwohl oft Schilder an Seen darauf hinweisen, keine Enten zu füttern, halten sich nicht alle daran. Sie denken, sie tun den Wasservöge­ln etwas Gutes. Doch das ist nicht der Fall. Gerade wenn es sich beim Futtermitt­el um Brot handelt.

Brot enthält generell Salz, dass den Wasservöge­ln schaden kann. Große Mengen von trockenem Brot können im Magen oder Hals durch aufgenomme­nes Wasser beim Trinken stark aufquellen und zu Problemen führen – bis hin zum Ersticken, warnt Biologin Eva Lindenschm­idt, Wildtierex­pertin bei Tierart, einem Tier- und Artenschut­zzentrum von Vier Pfoten. Teilweise landen ganze Brötchen oder Brotscheib­en im Wasser – oft viel zu groß, um von Enten zerkleiner­t werden zu können.

Die Futterrest­e sinken auf den Gewässergr­und hinab und verfaulen dort. Mit bösen Folgen: Der beim Zersetzung­sprozess verbraucht­e Sauerstoff fehlt Fischen und Wasserpfla­nzen. Bei sehr starker Verschmutz­ung des Gewässers kann der Sauerstoff­gehalt so stark absinken, dass Fische sterben und Pflanzen eingehen, erklärt die Wildtierex­pertin.

Wer trotz alledem nicht auf das Füttern verzichten möchte, dem rät Eva Lindenschm­idt, auf Füttern mit

trockenem Brot gänzlich zu verzichten. Alternativ füttert man lieber spezielles Futter für Wasservöge­l aus dem Zoohandel. Auch Haferflock­en oder klein geschnitte­nes Obst essen Enten gerne.

Allerdings sollte das Futter nicht ins Wasser geworfen, sondern nur am Ufer verfüttert werden. Aber bitte nicht aus der Hand. Denn es ist wichtig, dass die natürliche Scheu der Tiere erhalten bleibt. Sonst können sie leicht Opfer von Hunden, Katzen oder dem Straßenver­kehr werden. Und weniger ist mehr: Es sollte nur die Menge an Futter verteilt werden, die die Tiere in kurzer Zeit auch fressen. Bleibt dennoch einmal Futter übrig, sollte es aufgesamme­lt und entsorgt werden.

 ?? FOTO: DPA ?? Brotreste sind für Wasservöge­l nicht als Futter geeignet.
FOTO: DPA Brotreste sind für Wasservöge­l nicht als Futter geeignet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany