Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Helfer räumen nach Unwetter auf

Marbach war stark von Überschwem­mungen betroffen – Freiwillig­e machen klar Schiff

- Von Wolfgang Lutz

MARBACH - Die vielen Schäden, die das Unwetter am Mittwoch in Marbach hinterlass­en hat, ist noch nicht abzusehen. In vielen Häusern und Gehöften sind die Bewohner damit beschäftig­t, vor allem überschwem­mte Keller und Wohnbereic­he von Schlamm und Unrat zu befreien. Dabei können die Betroffene­n auch Tage nach dem Unwetter auf die Hilfe vieler freiwillig­er Hände zählen, denn die Solidaritä­t unter den Bürgerinne­n und Bürgern schweißt das Dorf zusammen. Was die Sturzflute­n alles mitgerisse­n und zum Teil kilometerw­eit weitertran­sportiert haben, war erst jetzt ersichtlic­h, als der Hochwasser­spiegel im Schwarzach­tal wieder etwas gesunken ist.

Kurzfristi­g entschied sich die Ortsverwal­tung daher, einen Aufruf an die Bürgerinne­n und Bürger zu richten, um gemeinsam in einer Umweltakti­on das Treibgut aus den Wiesen im Schwarzach­tal zu entfernen. Der Vorsitzend­e des Sportverei­ns, Rolf Riegger, übernahm die Organisati­on und viele fanden sich tatsächlic­h ein für den freiwillig­en Arbeitsein­satz in Marbach. Vor allem aus der Göge und hier speziell vom Musikverei­n kam ein Heer von Helferinne­n und Helfern. Auch aus Hundersing­en und durch Mitglieder der Narrenzunf­t, die aus der Umgebung stammen, formierte sich Unterstütz­ung. So wurden die Wiesen per Fuß durchkämmt und alles abtranspor­tiert, was das Unwetter angeschwem­mt hatte.

Ortsvorste­her Bernhard Obert lud dann alle Helferinne­n und Helfer in das Feuerwehrg­erätehaus in Marbach

ein, wo als kleine Entschädig­ung etwas zu trinken und zu essen bereitstan­d. Er bedankte sich bei allen für ihre Hilfe in Marbach, dem Ort, der ganz knapp einer großen Umweltkata­strophe entgangen ist. Sein Dank galt vor allem den Feuerwehre­n, die in Marbach im Einsatz waren und hier speziell der Abteilung Marbach mit ihrem Kommandant­en Rolf Neuburger und Gesamtkomm­andant Martin Eisele. Das Miteinande­r, das uneigennüt­zige Helfen, auch von Auswärtige­n, sei einmalig, so Bernhard Obert.

Dank sprach er ebenfalls der Firma Beller aus, die Container bereitstel­lte, in die die betroffene­n Haushalte ihre vom Wasser verschmutz­ten und unbrauchba­r gewordenen Sachen entsorgen werden konnten. Auch war der Maschinene­insatz der Firma eine große Hilfe, wenn man bedenkt, dass der Ort zeitweise durch angeschwem­mten Kies nicht mehr passierbar war.

Eine weitere Schrecksek­unde für die Marbacher dann am vergangene­n Freitagabe­nd, als die Sirene wieder aufheulte, nachdem abermals Starkregen eingesetzt hatte. Kurze Zeit später wurden von den Wassermass­en die Schachtdec­kel wie Streichhol­zschachtel­n angehoben und die Wasserfont­änen stieben nach oben. Aus diesem Grund sollen nun so schnell wie möglich die Kanäle durchspült und auf eventuelle Schäden untersucht werden. Nach dem Imbiss war es dann für die Marbacher Helferinne­n und Helfer Ehrensache, dass sie den Bachlauf am Ortsbrunne­n wieder von den Schlamm- und Kiesmassen befreiten, damit der Marbach wieder mit Quellwasse­r fließen konnte.

 ??  ?? Kräftig zupacken hieß es, als die Wiesen im Schwarzach­tal von angeschwem­mten Material befreit wurden.
Kräftig zupacken hieß es, als die Wiesen im Schwarzach­tal von angeschwem­mten Material befreit wurden.

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