Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Helfer räumen nach Unwetter auf
Marbach war stark von Überschwemmungen betroffen – Freiwillige machen klar Schiff
MARBACH - Die vielen Schäden, die das Unwetter am Mittwoch in Marbach hinterlassen hat, ist noch nicht abzusehen. In vielen Häusern und Gehöften sind die Bewohner damit beschäftigt, vor allem überschwemmte Keller und Wohnbereiche von Schlamm und Unrat zu befreien. Dabei können die Betroffenen auch Tage nach dem Unwetter auf die Hilfe vieler freiwilliger Hände zählen, denn die Solidarität unter den Bürgerinnen und Bürgern schweißt das Dorf zusammen. Was die Sturzfluten alles mitgerissen und zum Teil kilometerweit weitertransportiert haben, war erst jetzt ersichtlich, als der Hochwasserspiegel im Schwarzachtal wieder etwas gesunken ist.
Kurzfristig entschied sich die Ortsverwaltung daher, einen Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger zu richten, um gemeinsam in einer Umweltaktion das Treibgut aus den Wiesen im Schwarzachtal zu entfernen. Der Vorsitzende des Sportvereins, Rolf Riegger, übernahm die Organisation und viele fanden sich tatsächlich ein für den freiwilligen Arbeitseinsatz in Marbach. Vor allem aus der Göge und hier speziell vom Musikverein kam ein Heer von Helferinnen und Helfern. Auch aus Hundersingen und durch Mitglieder der Narrenzunft, die aus der Umgebung stammen, formierte sich Unterstützung. So wurden die Wiesen per Fuß durchkämmt und alles abtransportiert, was das Unwetter angeschwemmt hatte.
Ortsvorsteher Bernhard Obert lud dann alle Helferinnen und Helfer in das Feuerwehrgerätehaus in Marbach
ein, wo als kleine Entschädigung etwas zu trinken und zu essen bereitstand. Er bedankte sich bei allen für ihre Hilfe in Marbach, dem Ort, der ganz knapp einer großen Umweltkatastrophe entgangen ist. Sein Dank galt vor allem den Feuerwehren, die in Marbach im Einsatz waren und hier speziell der Abteilung Marbach mit ihrem Kommandanten Rolf Neuburger und Gesamtkommandant Martin Eisele. Das Miteinander, das uneigennützige Helfen, auch von Auswärtigen, sei einmalig, so Bernhard Obert.
Dank sprach er ebenfalls der Firma Beller aus, die Container bereitstellte, in die die betroffenen Haushalte ihre vom Wasser verschmutzten und unbrauchbar gewordenen Sachen entsorgen werden konnten. Auch war der Maschineneinsatz der Firma eine große Hilfe, wenn man bedenkt, dass der Ort zeitweise durch angeschwemmten Kies nicht mehr passierbar war.
Eine weitere Schrecksekunde für die Marbacher dann am vergangenen Freitagabend, als die Sirene wieder aufheulte, nachdem abermals Starkregen eingesetzt hatte. Kurze Zeit später wurden von den Wassermassen die Schachtdeckel wie Streichholzschachteln angehoben und die Wasserfontänen stieben nach oben. Aus diesem Grund sollen nun so schnell wie möglich die Kanäle durchspült und auf eventuelle Schäden untersucht werden. Nach dem Imbiss war es dann für die Marbacher Helferinnen und Helfer Ehrensache, dass sie den Bachlauf am Ortsbrunnen wieder von den Schlamm- und Kiesmassen befreiten, damit der Marbach wieder mit Quellwasser fließen konnte.