Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Besuchsverbot in St. Elisabeth gelockert
Unter gewissen Vorgaben können sich Bewohner und Angehörige des Gammertinger Pflegeheims wieder treffen
GAMMERTINGEN (sz) - Mit der am vergangenen Wochenende erlassenen 9. Änderung zur Corona-Verordnung des Landes sind nun auch die rechtlichen Grundlagen für eine schrittweise Lockerung des Besuchsverbotes in Pflegeheimen durch das Sozialministerium gelegt worden. Das geht aus einer Pressemitteilung der Heimleitung von St. Elisabeth in Gammertingen hervor.
Die Heim- und Pflegedienstleitung des städtischen Altenpflegeheimes und der Corona-Krisenstab der Laucherttalstadt als Träger, haben sich schon in den vergangenen Tagen und Wochen intensiv mit einer Umwandlung des bestehenden Besuchsverbotes beschäftigt. Die Vorsorge gegen Neuinfektionen und der Schutz besonders gefährdeter Bevölkerungsund Risikogruppen beherrscht alle Lebensbereiche und jeden. Besonders in einem vollstationären Pflegeheim sind ganz besondere Vorsichtsmaßnahmen vonnöten. Deshalb haben die Gammertinger auch momentan ihre ambulante Tagespflege und zahlreiche offene Betreuungsangebote nicht wiederanlaufen lassen, heißt es in der Meldung weiter.
„Stand heute gab es, Gott sei Dank, in unserem städtischen Haus St. Elisabeth noch keinen Corona-Infektionsfall – weder bei den Bewohnern noch beim Personal“, so die positive Zwischenbilanz von Bürgermeister Holger Jerg und Heimleiter Heinrich Dietmann. „Dies ist unter anderem dem strikten Befolgen aller hygienischen Maßgaben, dem bereits sehr früh vom Träger des Altenpflegeheimes ausgesprochenen Besuchsund Betretungsverbot sowie dem disziplinvollen Verhalten aller
Beteiligten zu verdanken“, erläutert Dietmann.
Mit individuellen Angeboten, wie beispielsweise Videotelefonie oder den Fensterbesuchen zwischen Bewohnern und Angehörigen, wurde das strikte Besuchsverbot in St. Elisabeth unter Einhaltung aller Hygieneund Abstandsvorgaben abgeschwächt – wohl wissend, dass keines dieser Lösungsangebote tatsächlich den gewohnten persönlichen Besuch von Familienangehörigen und Freunden bei den Bewohnern ersetzen kann. „Den 65 Bewohnern des Altenpflegeheimes St. Elisabeth geht es nach wie vor gut“, freut sich Heimleiter Dietmann. Sie fühlen sich in der Corona-Krise sogar mit den getroffenen Maßnahmen sicher und zeigen zum größten Teil großes Verständnis für die Einschränkungen.
Meist machen sich die Bewohner im Hause mehr Sorgen um ihre Angehörigen und Freunde draußen, als um sich selbst.
Seit Wochenbeginn wird nun im Städtischen Altenpflegeheim St. Elisabeth ein neues „Besuchsmanagement“eingeführt, mit dem unter Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zum Wohle der Bewohner und auch der Mitarbeiter eine abgestufte Besuchsregelung umgesetzt werden kann. Das Haus hatte alle Bewohner und Angehörige in direkten Schreiben über die Neuregelungen informiert. Pro Bewohner ist pro Tag grundsätzlich ein Besuch mit maximal zwei Personen erlaubt. Ausnahmen gibt es wie bisher nur für nahestehende Personen im Rahmen der Sterbebegleitung.
Die Besuche müssen im Vorfeld telefonisch unter einer speziellen Besuchertelefonnummer angemeldet werden, um einen konkreten Besuchstermin zu vereinbaren. Hier bittet das Altenpflegeheim um eine frühzeitige Anmeldung, damit die Besuchswünsche aller Bewohner auch geplant werden können. Maximal zwei Besucher können zeitgleich kommen, die Besuchszeit ist auf 20 Minuten beschränkt. Im Foyer des Altenpflegeheimes sind extra zwei per Raumteiler abgeschlossene Besuchsmöglichkeiten vorhanden, so dass keine Besuche auf den Bewohnerzimmern oder innerhalb der Wohnbereiche erforderlich sind. Während der Besuche muss der Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten werden. Durch Mitarbeiter des Pflegeheimes werden die Bewohner dann in den Besuchsbereich begleitet und auch die Besucher empfangen und zu den Besuchsregeln nochmals instruiert. Im Eingangsbereich müssen alle Besucher die Hände desinfizieren und es muss im Interesse des Eigen- und Fremdschutzes der mitgebrachte nichtmedizinische Mund-Nasen-Schutz angelegt werden.
Da sich in den vergangenen Wochen vermutlich ein gewisser „Besuchs-Stau“aufgebaut habe, bittet die Einrichtung St. Elisabeth um Nachsicht, wenn nicht auf Anhieb alle Besuchstermine nach Wunsch erfüllt werden können.
Terminabsprache
Eine ist unter der Telefonnummer 07574/
40 64 58 von Montag bis Freitag von 8.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 16 Uhr möglich.