Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Anwohner verhindern Kreisverkehr
Stattdessen entsteht auf der B 313 beim Vilsinger Neubaugebiet „Zinsäcker“eine Abbiegespur
VILSINGEN - Es wird keinen Kreisel zur Anbindung des Vilsinger Neubaugebiets „Zinsäcker“geben. Das teilte Städteplaner Roland Gross dem Inzigkofer Gemeinderat in der Sitzung am Donnerstag mit. Die Gemeinde hatte die nötigen Grundstücke dafür nicht zur Verfügung gestellt bekommen. Außerdem wehrten sich einige Anwohner massiv.
Mit Beginn des Bauleitplanverfahrens war der Kreisel eingeplant worden, um die Geschwindigkeit der Autos zu reduzieren, so Bürgermeister Bernd Gombold im Sommer 2019. Damals zeigte er sich zuversichtlich, weil sich der Kreisel positiv auf den Verkehr auswirken würde.
Doch im Rahmen der Beteiligung der Öffentlichkeit zeigte sich, dass die Situation anders aussieht. Drei Anwohnerfamilien hatten Einwände eingereicht. Den Einfluss auf den Verkehr sahen sie als Argument gegen den Kreisel. So heißt es, dass der Verkehr unterbrochen werde, wodurch Stau entstehe. Das erschwere die Aus- und Einfahrt auf die Grundstücke der Anlieger. Außerdem erhöhe der Kreisel die Gefahr: Beschleunigen Verkehrsteilnehmer hinter dem Kreisel, könne es häufiger zu Auffahrunfällen kommen, wenn die Anlieger abbremsen, um auf ihr Grundstück einzubiegen.
Auch den Lärm der vielen Fahrzeuge beim Abbremsen und Beschleunigen, die dadurch steigende Luftverschmutzung und sogar den Wertverlust ihres Grundstücks fürchteten sie. Ihr Fazit im Schreiben: „Unserer Meinung nach ist ein Kreisverkehr an dieser Stelle nicht umsetzbar, zu gefährlich und zu belästigend.“Sie betonten auch, dass ihre Flächen nicht für einen Bau des Kreisverkehrs zur Verfügung gestellt werden.
Genau daran scheiterte letztlich auch die Umsetzung. Statt des Kreisverkehrs wird es also eine Linksabbiegespur geben. Doch die Sache hat einen Haken, wie Gombold ausführte:
Das Regierungspräsidium Tübingen stimme dieser Abbiegespur nur zu, wenn der Lauweg und die Verlängerung der Eichgasse für den Verkehr geschlossen werden.
Ein weiterer Wunsch der Anwohner findet sich im Entwurf des Baugebiets wieder: eine Querungshilfe an der B 313. Sie soll laut Ingenieur Hansjörg Madlener vom Planungsbüro Kovacic zwischen der Verlängerung der Eichgasse und dem Keltenweg entstehen und somit eine direkte Anbindung zum Dorfzentrum darstellen. „Ein Zebrastreifen oder eine Fußgängerampel sind natürlich ein großer Wunsch, aber das wird niemals genehmigt werden“, sagte Gombold. Gross fügte an, dass die Querungshilfe an dieser Stelle ohnehin sicherer als ein Zebrastreifen sei.
Nachdem nun einige Anpassungen im Entwurf des Bebaunngsplans gemacht wurden, liegt er erneut für die Öffentlichkeit aus. Sollten keine weiteren Einwände erfolgen, kann der Plan im nächsten Schritt beschlossen werden. Angedacht sind 32 Bauplätze, die ringförmig in mehreren Bauabschnitten erschlossen werden sollen.