Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Sich nach der Ausbildung weiterbilden
Bewehrungen“, erzählt die Auszubildende. Eine Bewehrung besteht aus Stahlstäben, die in den Beton eingelegt werden und dabei helfen, dass das Bauteil hält. beispielsweise gelernt, Wände zu mauern. Für einen Zimmereibetrieb hat sie auf dem Dach gearbeitet, Dachsparren zugeschnitten und Leichtbauwände aus Holz hergestellt.
Wer Bauzeichner werden möchte, braucht ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Verständnis für Mathematik und Technik. „Gleichzeitig sollte man Freude am kreativen Gestalten mitbringen“, sagt Barbara Schlesinger, Referatsleiterin Architektur und Bautechnik bei der Bundesarchitektenkammer. Spannend am Beruf des Bauzeichners sei die Vielfältigkeit der Aufgaben – vom Konzerthaus bis zur Kindertagesstätte. „Man kann sehen, dass man etwas geschaffen hat“, sagt sie. Wie in anderen Berufen streben viele junge Menschen ein Studium an. Die Architektenkammern unterstützen aber nach wie vor die praxisorientierte, duale Bauzeichner-Ausbildung, betont Barbara Schlesinger. Denn, so Schlesinger: „Bauzeichner sind eine wichtige Größe im Büro.“Aktuell sei das Building Information Modeling (BIM) ein wichtiges Thema, erklärt Ingo Mayland, der beim Ausbildungszentrum der Bauindustrie in Kerpen bei Köln für Bauzeichner zuständig ist. Beim BIM werden alle notwendigen Daten für die Planung von Gebäuden mihilfe einer Software zentral verwaltet. Wenn der Grundriss eines Hauses beispielsweise kleiner werden soll als geplant, werden alle zusammenhängenden Parameter durch die Software automatisch angepasst.
In Ausbildungszentren wie in Kerpen können sich Bauzeichner zusätzlich zu Berufsschule und Betrieb weiterbilden. Ein duales Studium ist eine andere Möglichkeit zum Berufsabschluss. In viereinhalb Jahren absolvieren die Studierenden eine Ausbildung – etwa zum Bauzeichner – und machen einen Bachelor im Fach Bauingenieurwesen. „Das ist ein straffes Programm“, Laut Bundesarbeitsagentur verdienen angehende Bauzeichner je nach Ausbildungsjahr und Branche zwischen 630 und knapp 1500 Euro brutto im Monat. Das Gehalt nach dem Abschluss sei in der Regel gut, sagt Mayland. Derzeit seien auf dem Arbeitsmarkt besonders Bauzeichner im Fachbereich Tief-, Straßen- und Landschaftsbau gefragt.
Nach der Lehre können Bauzeichner eine zweijährige Fortbildung zum Techniker in den Fachbereichen Hochbau oder Tiefbau absolvieren. Auch ein Studium, beispielsweise der Fächer Bauingenieurwesen, Architektur oder Versorgungstechnik, sei möglich, erklärt Mayland. Lea Thiemann hat daran momentan kein Interesse. Vielleicht ändere sich das später, sagt sie. Aber erst einmal hat sie ein klares Ziel: „Ich würde gerne hier im Betrieb bleiben und fest als Bauzeichnerin arbeiten.“(dpa)