Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Rücklagen kommen gerade recht
Stegstrecker planen 2020 ein großes Narrentreffen anlässlich der 800-Jahr-Feier der Stadt
PFULLENDORF - Auf ein arbeitsintensives Jahr hat Andreas Narr, Zunftmeister der Narrenzunft Stegstrecker, bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch zurückgeblickt. Neben dem alljährlichen Programm mit Fasnet, Martinisitzung und dreitägigem Stadtseefest richteten die 546 Mitglieder im Januar auch noch die Hauptversammlung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) mit 800 Teilnehmern aus. Eine geradezu verrückte Mammutaktion, die jedoch zu den Stegstreckern passt, so Narr, denn „wir sind die, die in der Stadt für die irrsinnigen Sachen zuständig sind“. Geschäftsführer Rainer Bosch ergänzte den Rückblick des Zunftmeisters mit detaillierten Angaben zur örtlichen Fasnet, zu der traditionell Rathaussturm, Narrenbaumstellen, Ochseneinspannen, Streckgericht, Zunftball, Rosenmontagsumzug und Preisschnellen gehören. „Wir haben trotz des großen Aufwands bei der VSAN-Mitgliederversammlung das gesamte Programm durchgezogen“, sagte er.
Dass sich die viele Arbeit gelohnt hat, zeigte der Kassenbericht von Säckelmeister Frank Hellstern. Er berichtete von einem stattlichen Überschuss aus dem Stadtseefest, das im vergangenen Jahr bei bestem Festwetter stattgefunden hatte, und von dem bunten Abend beim VSAN-Treffen, bei dem die Bewirtung so hervorragend geklappt hatte, dass riesige Mengen an Getränken verkauft worden waren. „Das ist euch allen zu verdanken, wir haben zwei Riesenaktionen gestemmt“, sagte Hellstern. Und: „Alles, was wir gemacht haben, hat funktioniert.“
Motto lautet „Pfullendorf in Dulci Jubilo“
Dass das Rücklagenpolster dank des üppigen Gewinns deutlich gewachsen ist, kommt dem Vorstand gerade recht, denn im Jahr 2020, dem Jahr, in dem die Stadt mit einem großen Festprogramm auf 800 Jahre Stadtgeschichte zurückblickt, planen die Stegstrecker als einen Höhepunkt im Veranstaltungsreigen ein großes Narrentreffen. Während die Zunft in anderen Jahren zum närrischen Motto der Fasnet bis zur Martinisitzung im November Stillschweigen bewahrt, lüftete der Zunftmeister das Geheimnis für das Jubiläumsjahr bereits jetzt. Unter dem Motto „Pfullendorf in dulci Jubilo“soll in der Fasnet 2020 kräftig gefeiert werden.
Ein besonderes Augenmerk der Stegstrecker gehört dem Narrensamen. „Wir wollen, dass die Kinder Spaß haben“, sagte Andreas Narr. „Das gelingt nur, wenn wir es ihnen zeigen.“Er appellierte an die Narren, ihre Kinder in der Zunft anzumelden. Vertreter aus allen Gruppen erarbeiten derzeit ein Konzept, wie Kinder besser in die Aktivitäten eingebunden werden könnten, erklärte Narr.
Bürgermeister Thomas Kugler spricht seine Bewunderung aus
Viel Lob gab es von Bürgermeister Thomas Kugler. „Ein Superjahr, Hut ab vor eurer Leistung, die man nicht hoch genug schätzen kann“, sagte er. „Ihr könnt stolz sein auf das, was ihr geleistet habt.“
Keine Konkurrenz gab es bei den Neuwahlen von Zunftmeister und Kassenwart. Andreas Narr wurde mit 146 von 152 Stimmen wiedergewählt, Frank Hellstern mit 151 Stimmen. In den Narrenrat wählte die Versammlung erneut Christof Ritter, Dirk Thannheimer, Michael Bartella, Martin Restle, Florian Walch und Steven Jones. Neu im Narrenrat sind Sascha Klaiber, Roland Renner und Rolf Wohlwender. Für die Beiräte Rolf Wohlwender und Roland Renner rücken Christian Seminara und Ute Eichholz in den Beirat auf. „Wir haben wieder eine schlagkräftige Mannschaft aus lauter Leuten, die sich kennen und die miteinander können“, freute sich Narr über den Ausgang der geheimen Wahlen.