Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Dirk Riegger will seinen Vater ablösen
Bürgerwache Saulgau wählt am 20. April einen neuen Kommandanten
BAD SAULGAU - Bei der Korpsversammlung der Bürgerwache Saulgau am 20. April wird Frank Riegger nach
25 Jahren sein Amt als Hauptmann und Kommandant niederlegen. Sein Sohn Dirk Riegger steht als Nachfolger parat.
Frank Riegger hält Wort: Bei der Korpsversammlung vor zwei Jahren hatte er bereits angekündigt, dass er
2018 sein Amt als Kommandant zur Verfügung stellen wird. „Das war eine wohlüberlegte Entscheidung“, sagt der 66-Jährige, dessen Sohn Dirk Riegger in zwei Wochen kandidieren wird. Frank Riegger kann seinem Sohn mit einem guten Gewissen die Aufgaben übertragen. „Die Bürgerwache ist gut aufgestellt, auch finanziell“, ergänzt Frank Riegger.
Der 42-jährige Dirk Riegger setzt im Falle einer Wahl die Tradition der Familie Riegger fort. Frank Rieggers Vater war nach dem Krieg maßgeblich am Aufbau der Bürgerwache beteiligt. Onkel Adolf Riegger folgte als Kommandant der Bürgerwache, ehe Frank Riegger 1993 zum Kommandanten gewählt wurde. Bad Saulgaus damaliger Bürgermeister Günter Strigl und enge Freunde von Frank Riegger baten ihn um seine Kandidatur, nachdem Vorgänger Alexander Hauser während der Amtsperiode nicht mehr länger Kommandant sein wollte.
Der Traditionsvereins rückt zu kirchlichen und städtischen Anlässen im Bataillon mit bis zu
140 Männern und Frauen – die beim Spielmannszug dabei sind – im bunten Rock aus.
1997 wurde mit Frank Riegger an der Spitze die Waffenkammer fertig, in der seither alle Gewehre aufbewahrt werden. Im Jahr 2000 richtete die Bürgerwache in Bad Saulgau das Landestreffen der historischen Bürgerwehren und Stadtgarden von Württemberg-Hohenzollern aus. Zu den öffentlichen Auftritten zählten außerdem Große Zapfenstreiche wie bei den runden Geburtstagen von Carl Herzog von Württemberg. Frank Riegger hat akribisch Buch geführt, wann und wo die Bürgerwache die Stadt Bad Saulgau repräsentierte. Er erinnert sich gerne an den Generalrapport der Union der Europäischen Wehrhistorischen Gruppen, den Bad Saulgau ausrichtete.
Hauptmann sein und Kommandos geben, so Riegger, sei nicht das Entscheidende im vergangenen Vierteljahrhundert gewesen. Vielmehr komme es darauf an, den Verein als Kommandant zu führen und vor allem Nachwuchs zu gewinnen. „Wir haben junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren auch aus dem Umland in die Kompanie bekommen“, sagt Riegger, der eine stabile Mitgliederzahl beobachtet, auch wenn es Schwankungen gegeben habe. Wenn die Mitglieder seinen Sohn zum seinem Nachfolger wählen, wird er beim Kommandowechsel am 9. Mai mit Sicherheit sagen können, dass er die Arbeit mit sehr viel Herzblut erledigt habe.