Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kurs vermittelt Handwerkszeug für die Pflege
Frauen nehmen Angebot in der Sozialstation St. Elisabeth wahr – Themen reichen von Pflege bis zu Ernährung
PFULLENDORF (sz) - Mit der häuslichen Pflege haben sich die Teilnehmerinnen eines Hauskrankenpflegekurses der Sozialstation St. Elisabeth in Pfullendorf beschäftigt. Die Frauen aus Wald, Ostrach, HerdwangenSchönach, Illmensee und Pfullendorf vertieften unter anderem den Umgang mit demenziell erkrankten Pflegebedürftigen, der den Alltag pflegender Angehöriger zunehmend bestimmt. Das Fazit der Teilnehmerinnen: Es ist sicher kein Fehler, einen solchen Kurs zu besuchen – vielmehr lohnt es sich.
„In der Auseinandersetzung mit dem Thema konnten die Teilnehmerinnen die Thematik und Fragestellungen vertiefen und alltagsrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben“, schreibt die Caritas, Trägerin der Sozialstation, in einer Pressemitteilung. Der Hauskrankenpflegekurs habe aus insgesamt sechs Einheiten bestanden, die jeweils zwei bis fünf Stunden dauerten.
Die Kursleiterinnen Manuela Barmet und Melanie Reimer vermittelten den Frauen bei den Veranstaltungen Sicherheit im Umgang mit der Pflegeperson und praktische Tipps und eröffneten neue Sichtweisen. Neben dem Lagewechsel im Bett und der Hilfe beim Umsetzen lernten die Teilnehmerinnen unter anderem, wie die Intimpflege funktioniert und welche weiteren Aspekte bei der Körperpflege zu berücksichtigen sind.
Auch die Ernährung ist bei Pflegebedürftigen ein wichtiges Thema. „Sinnvolle Dinge und Wünsche in Einklang zu bringen, das ist nicht immer leicht“, schreibt die Caritas. Wichtig sei auch das Miteinander. „Denn wenn das nicht stimmt, dann ist die Überforderung des Pflegenden absehbar.“Betroffene könnten aber manchmal auch fast verzweifeln, wenn es um Pflegestufen, Anträge, finanzielle Hilfen oder technische Hilfsmittel geht. Auch dazu gab es im Kurs Tipps und Anregungen.
Guter Einstieg ins Thema
Die Altersspanne der Teilnehmerinnen reichte von 26 bis 78 Jahren. Manche von ihnen pflegen bereits Angehörige und zeigten sich dankbar über das neue Wissen. „Jetzt weiß ich, wie ich Opa ins Bett bekomme, ohne dass ich mir den Rücken kaputt mache“, sagte eine der Frauen. Für diejenigen, die noch nicht aktiv in der Pflege sind, war der Kurs ein guter Einstieg in ein Thema, mit dem man rechnen muss.
„Jetzt habe ich auch das nötige Handwerkszeug, wenn es bei uns so weit ist“, sagte eine Teilnehmerin. Das Aufatmen sei förmlich zu spüren gewesen, so die Caritas in ihrer Pressemitteilung. Denn die Angst, etwas falsch zu machen, sei weit verbreitet. Deshalb seien sich die Teilnehmerinnen auch einig gewesen, dass sich der Besuch eines solchen Hauskrankenpflegekurses für jeden lohne.