Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Auf dem Weg zu sich selbst
„Vielmachglas“: Vorhersehbare Komödie mit Jella Haase und Matthias Schweighöfer
Raus aus der Komfortzone, endlich über den eigenen Schatten springen. Erst der Tod des geliebten Bruders und ein vererbtes Schiffsticket in die Antarktis zwingen Marleen dazu. Von ihrem Weg erzählt die Komödie „Vielmachglas“. Die Geschichte hat viel Vorhersehbares, seichte wie auch berührende Szenen. So richtig überzeugt eigentlich nur Jella Haase in der Hauptrolle.
Marleen, Anfang 20, antriebsschwach, nicht gerade mit üppigem Selbstbewusstsein ausgestattet, wird gespielt vom „Fack ju Göhte“Star Jella Haase. Matthias Schweighöfer, diesmal mit Rastalocken, spielt ihren großen Bruder Erik, das genaue Gegenteil der notorischen Nörglerin. Den Titel des neuen Films liefert das „Vielmachglas“, das Erik seinem Schwesterherz in die Hand drückt. Jedes Abenteuer, jeden Anflug von Mut soll Marleen auf einen Zettel notieren. Schwindet die zaghaft gewachsene Courage wieder, soll das gefüllte Glas sie wieder aufbauen.
Doch dann kommt Erik bei einem Autounfall ums Leben, Marleen saß hinterm Steuer, sie fühlt sich schuldig. An Eriks Stelle will sie in die Antarktis. Die Reise wird natürlich zum Chaos pur. Sie trifft auf die ausgeflippte Youtuberin Zoe, auf einen Lastwagenfahrer mit Tiger im Gepäck, eine Ziege kreuzt ihren Weg, ebenso wie eine Busgruppe anstrengender Omas. Nicht wirklich überraschend lernt sie natürlich einen Supertypen kennen. Ben (Marc Benjamin), verständnisvoll, sanft, gutaussehend. Er ist im Campingbus Richtung Norden unterwegs – da passt alles. Man ahnt es: Ja, es wird ein Happy End mit den beiden nehmen. (dpa)