Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Hier werden künstlich hohe Hürden aufgebaut“
Zum Thema „Haus am Riedbaum“erreicht die SZ folgendre Leserbrief (siehe auch Seite 17):
Mit Bedauern verfolgen wir das jahrelange Hickhack ums ehemalige Soldatenheim. Wir würden uns feuen, wenn alle Gasträume wiedereröffnet werden könnten. Tanzveranstaltungen im Saal hatten wir und eine große Schar von Tanzfreudigen regelmäßig besucht. Seit sechs Jahren ist dies nicht mehr möglich. Entsprechende Räumlichkeiten fehlen in Sigmaringen völlig. Nun möchte ein junger engagierter Investor das Haus am Riedbaum übernehmen. Statt ihn bei seinen Bemühungen zu unterstützen, werden ihm Knüppel in die Beine geworfen. Franz Sorger, der schon zuvor das Haus erwerben wollte, erging es nicht anders.
Was treibt diese Herrn nur um? Kennen sie die Bedürfnisse großer Teile der Bevölkerung nicht? Wirtschaftsförderung wird doch auch und besonders von der Stadt ganz groß geschrieben. Steuergelder in horrender Höhe werden hierfür ausgegeben und da und dort in den Sand gesetzt (siehe Fachmarktzentrum!). Unternehmerische Freiheit, wozu auch das unternehmerische Risiko gehört, steht doch gerade in Kreisen, denen diese Herrn angehören, hoch im Kurs.
Hier werden künstlich hohe Hürden aufgebaut und eine Risikoeinschätzung vorgenommen, der sich die Stadt zu enthalten hat. Völlig unverständlich ist, warum gerade hier so eine Abwehrhaltung aufgebaut wird, zumal der Investor alle Unterlagen geliefert hat, die gefordert waren. Was haben die „Wirtschaftsförderer" in den sechs Jahren seit der Stilllegung unternommen?
Der junge Mann hat ein vielversprechendes Konzept vorgelegt, welches das Haus am Riedbaum zu neuer Blüte führen könnte. Man kann nur hoffen, dass der Gemeinderat der Sturheit der Stadtverwaltung nicht folgt und alles tut, um das ehemalige Soldatenheim zu erhalten. Vor einer endgültigen Enscheidung sollte sich der Rat auch detailliert von neutraler sachkundiger Stelle vorrechnen lassen, welche Kosten auf die Stadt bei einem Abriss des Hauses zukämen. Ich denke, dass sich viele vor Verwunderung die Augen reiben würden.
Dem Leser der Zeitung wird auch nicht klar, wer nun eigentlich Eigentümer des Gebäudes ist. Mal wird der Anschein erweckt, die Stadt sei Eigentümerin , mal ist von einem Rückkauf und von einem Vorkaufsrecht die Rede, was ja bedeuten würde, dass der Bund noch Eigentümer wäre. Im letzteren Falle hätte die Stadt doch nichts zu melden, oder irren wir uns da?
Ursula und Albert Gröner, Sigmaringen