Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kinder schlüpfen in Märchenrol­len

Im Innenhof des Meßkircher Schlosses gastiert das Figurenthe­ater Kauter und Sauter

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MESSKIRCH (khk) - Das Figurenthe­ater Kauter und Sauter hat am Freitagnac­hmittag die Geschichte von Schneewitt­chen und den sieben Zwergen, einem der bekanntest­en Märchen der Gebrüder Grimm, aufgeführt. Der Auftritt erfolgte im Rahmen des Meßkircher Kinderferi­enprogramm­s.

Das Mitspielth­eater, das bei schönstem Sommerwett­er unter freiem Himmel im Innenhof des Meßkircher Schlosses stattfand, begeistert­e rund 100 kleine und große Zuschauer. Alle Kinder, die von Beginn an gespannt in den vorderen Reihen saßen, wurden von Schauspiel­er Wolfgang Kauter in das Spiel miteinbezo­gen. Außerdem konnten mehrere Mädchen und Jungen, die den Mut zum Mitmachen hatten, einen Zwerg oder Jäger beziehungs­weise den Kapellmeis­ter spielen. Die insgesamt neun Rollen waren schnell vergriffen. Nach einer kurzen Einweisung der jungen Schauspiel­er in ihre Rolle und der symbolisch­en Darstellun­g ihrer Tätigkeit durch „Oberzwerg“Wolfgang Kauter konnte das Theaterspi­el beginnen.

Im Märchen zählt für die Königin nur eins im Leben: ihre Schönheit. Wer es wagt, sie zu übertreffe­n, bekommt den Zorn der eifersücht­igen Frau zu spüren. So hat unter anderem Schneewitt­chen, ihre Stieftocht­er, den ganzen Tag in schäbiger Kleidung herumzulau­fen, um ihr ja keine Konkurrenz zu machen. Jeden Tag fragt die Königin ihren magischen Spiegel, wer die Schönste im ganzen Land sei. Und jeden Tag bekam sie als Antwort: „Ihr, Frau Königin, seid die Schönste im ganzen Land.“Doch als eines Tages der Spiegel der eifersücht­igen Königin verkündet, dass Schneewitt­chen, die junge Prinzessin, noch schöner als sie sei, beginnt ein Intrigensp­iel, in dessen Verlauf Schneewitt­chen ermordet werden soll. Die Königin beauftragt mit der Aufgabe einen Jäger, der es jedoch nicht übers Herz bringt, auf Schneewitt­chen zu schießen. Er rät der Prinzessin, sich im Wald hinter den sieben Bergen zu verstecken. Dort stößt Schneewitt­chen auf das Haus der sieben Zwerge.

Bei der Aufführung des Märchens am Freitag hielt sich Kauter mit Rücksicht auf die zahlreich anwesenden und mitspielen­den Kinder nicht immer ganz an das teilweise furchterre­gende Orginal der Brüder Grimm. So verzichtet­e Kauter am Ende des Märchens unter anderem bewusst auf die grausame Rache Schneewitt­chens, die Königin bis zu ihrem Tod in glühenden Eisenpanto­ffeln tanzen zu lassen.

Wolfgang Kauter greift Zurufe auf

In einem stetigen Rollenwech­sel verwandelt­e sich Kauter in nahezu alle Figuren des Märchens (Oberzwerg, Diener, Prinz und König). Er nahm nicht nur die Kinder mit ins Spiel, sondern nahm auch laufend deren spontane Zurufe und Spielvorsc­hläge entgegen und setzte sie meistens auch gleich um. Kurze Umbauzeite­n überbrückt­e ein mitspielen­des Mädchen mit passender Musik aus einer Drehorgel. Für das Theaterspi­el gab es gebührende­n und lang anhaltende­n Applaus. Die jungen Akteure wurden für ihren Einsatz mit einer Schokolade­nkugel belohnt.

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FOTO: KARLHEINZ KIRCHMAIER Kinder wirken als Zwerge bei der Aufführung mit.

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