Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gute wirtschaftliche Lage sorgt 2016 im Südwesten für enorme Steuereinnahmen
STUTTGART (kab) - Die Finanzämter in BadenWürttemberg haben 2016 eine Rekordsumme von 75 Milliarden Euro eingenommen – 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das erklärte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne/
Foto: dpa) am Dienstag in Stuttgart und erklärte das mit der „guten wirtschaftlichen Situation“. Rund 36 Milliarden Euro verbleiben beim Land und den Kommunen, der Rest geht an den Bund. Mit seinen Mitteln finanziert das Land zu zwei Dritteln seine Ausgaben – unter anderem für Lehrer, Polizei, Kindertagesstätten und den öffentlichen Nahverkehr. Die Gelder für das weitere Drittel kommen aus Bundesmitteln und Gebühren.
Sitzmann sprach von Zuwächsen bei allen Steuerarten – außer bei der Umsatzsteuer. Die sei von 19,2 Milliarden Euro 2015 auf 18,8 Milliarden Euro 2016 gesunken, weil die Unternehmen viel investiert hätten. Dadurch müssten sie weniger Geld versteuern.
Die Finanzministerin plädierte für ein gerechtes Steuersystem, an dem sich alle beteiligten. Gegen schwarze Schafe ermittelten die 350 Steuerfahnder, die 2016 rund 475 Millionen Euro eingetrieben hätten. Insgesamt sind in der Finanzverwaltung des Landes rund 13 000 Menschen beschäftigt.
2017 sollen die Einnahmen für das Land laut Steuerschätzung vom Mai auf 37,38 Milliarden Euro und im Jahr 2018 auf rund 38,26 Milliarden Euro steigen. Im Jahr 2020, dem Jahr der Schuldenbremse, wird dann wohl die Marke von rund 40 Milliarden Euro geknackt.
„Unser aktuelles Hauptthema ist die Nachwuchsgewinnung“, erklärte Oberfinanzpräsidentin Andrea Keck bei der Vorstellung der Leistungsbilanz 2016 am Mittwoch. „Die Konkurrenz ist groß und wir brauchen viele Nachwuchskräfte.“