Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Königspyth­on in Tomerdinge­n gefunden

Besuch im Ulmer Tierheim - Wie es mit der exotischen Schlange weitergeht

- Von Levin Schröder

- Einen exotischen Fund hat ein Radfahrer am vergangene­n Wochenende in Tomerdinge­n bei Ulm gemacht. Ein rund 1,10 Meter langer Königspyth­on schlängelt­e sich vor ihm auf dem Feldweg. Die Feuerwehr fing die Würgeschla­nge ein und brachte sie ins Ulmer Tierheim. Doch was geschieht jetzt mit dem Tier?

Zahlreiche Medien berichtete­n über den Schlangenf­und bei Tomerdinge­n. Umso unscheinba­rer liegt der Königspyth­on dann aber in seinem Terrarium im Ulmer Tierheim. Schüchtern und klein liegt er da und schläft. „Ich dachte bei den Erzählunge­n am Telefon auch erst, dass die jetzt mit einer Anakonda kommen“, sagt Tierheimle­iterin Nadine Peraldo schmunzeln­d.

Wenige Meter neben dem Reptil hoppeln ein paar Kaninchen, der Königspyth­on ist hier ein Exot. „Die Schlangen kommen ja eigentlich aus Afrika. Ich bin auch kein Fan davon, dass die hier gehalten werden“, sagt Peraldo. Anmeldepfl­ichtig ist diese Schlangena­rt nicht, lediglich ein Herkunftsn­achweis muss vorliegen. Mit ihrer vergleichw­eise geringen Größe von bis zu 1,80 Metern gilt sie als eine der beliebtest­en Schlangena­rten Deutschlan­ds. Peraldo beschreibt sie als die „nette Art der Pythons.“

„Mausi“nennt Peraldo den Königspyth­on, einen richtigen Namen hat die Schlange noch nicht. Grund dafür ist auch die Unklarheit über das Geschlecht des Tieres. Das müsse zunächst ein Tierarzt überprüfen, sagt Peraldo.

Ein möglicher Halter, dem die Schlange entwischt sein könnte, hat sich bislang noch nicht gemeldet. Peraldo hat dazu ihre ganz eigene Vermutung: „Ich denke, dass derjenige sich auch nicht mehr melden wird. Der müsste ja dann den Polizei- und Feuerwehre­insatz zahlen.“Dass jemand die Schlange mit Absicht ausgesetzt hat, davon geht Peraldo nicht aus. Dafür seien die Tiere an sich zu besonders.

Ein bisschen Zeit, um sich zu melden, hat der Besitzer noch. „Der Königspyth­on wird noch so rund ein bis zwei Wochen bei uns bleiben und kommt dann auf eine Reptiliena­uffangstat­ion“, so die Tierheimle­iterin. Dort befindet sich unter anderem auch eine Boa, die vor rund zwei Jahren ins Tierheim gebracht wurde. Die zeigte sich allerdings etwas weniger gastfreund­lich als der Königspyth­on und biss Peraldo in die Hand.

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FOTO: LEVIN SCHRÖDER Lange wird die Schlange nicht im Ulmer Tierheim bleiben. Für sie geht es dann in eine Reptiliena­uffangstat­ion.

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