Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
AFD kann ihr Ergebnis mehr als verdoppeln
Mehr als 120 Wahlhelfer sind zwei Tage im Einsatz – Das Ergebnis der Europawahl steht fest
- Gegen 20.15 Uhr hatte Riedlingen die Europawahl ausgezählt. Größter Verlierer sind die Grünen mit 12,4 Prozentpunkten weniger, aber auch CDU und SPD fahren Verluste ein. Große Gewinnerin ist die AFD. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,4 Prozent (2019: 55,2 Prozent).
Die CDU bleibt in Riedlingen stärkste Kraft, mit 35,7 Prozent aber unter dem Niveau von 2019 (40,4 Prozent).
Die AFD steigert ihr Ergebnis um mehr als das Doppelte und erreicht 24,4 Prozent (2019: 10,8 Prozent). Im Wahlbezirk „Klinge“wählten 51,21 Prozent die AFD. Große Verluste verzeichnen die Grünen mit 8,2 Prozent (2019: 20,6 Prozent) und auch die SPD sackt ab auf 7,7 Prozent (2019: 8,8 Prozent). Über 120 Wahlhelfer sind am Sonntag und
Montag in Riedlingen und den Teilorten damit beschäftigt, um die Wahl und deren Auszählung zu gewährleisten. Überwiegend sind dabei Mitarbeiter der Verwaltung im Einsatz. Aber auch Freiwillige, die sich auf den Aufruf der Stadtverwaltung hin gemeldet hatten. 60 Euro konnten sich die Helfer verdienen. „Wer mithilft, macht das aber nicht des Geldes wegen“, sagt Franzmartin Fiesel, Vorsitzender des Wahlausschusses. Eher wegen des Ehrenamts und der Gemeinschaft. „In den Teilorten helfen auch ehemalige Ortschaftsräte aus“, so Fiesel. In zwei Schichten arbeiten die Wahlhelfer in den Wahllokalen, sechs an der Zahl sind es in den Teilorten, fünf im Kernort.
„Zum Auszählen ab 18 Uhr sind dann alle im Einsatz“, weiß der Wahlausschussvorsitzende. Zuerst zählten die Helfer die Europawahl,
dann die Kommunalwahlen mit Kreis-, Gemeindeund Ortschaftsrat aus. In Riedlingen wurde bis 24 Uhr gezählt, und am Montagmorgen geht es ab 8 Uhr weiter. Zum ersten Mal wurden in Riedlingen die Stimmzettel mit dem Erfassungsprogramm „Wahlmanager“ausgewertet.
Kurz vor 14 Uhr war es gestern ruhig im Wahllokal im Kaplaneihaus. Bis dahin hatten bereits 1100 Wahlberechtigte ihre Stimmen in den Wahllokalen abgegeben. Es sei immer noch so, dass vor und nach der Kirche und vor und nach der Kaffeezeit ins Wahllokal gegangen werde, bestätigte Fiesel.
Wahlberechtigt waren für die Gemeinderatswahl zirka 8380 Bürger, für die Kreisratswahl 8400 und für die Europawahl 7861 Bürger. Die Unterschiede hingen mit Zu- und Umzügen zusammen.
Eine weitere Zunahme der Briefwähler seit der letzten Wahl verzeichnete die Stadtverwaltung. Bis Freitagnachmittag hatten bereits über 1500 Bürger ihre Stimmen per Briefwahl abgegeben.
Auch am Sonntagnachmittag kamen immer noch Briefumschläge im Rathaus an.
Wahlausschuss und Stadtverwaltung rechnen damit, dass die Wahlergebnisse bis Montagabend komplett ausgezählt sind. Um 18 Uhr tagt der Wahlausschuss im Sitzungssaal des Rathauses und gibt die Ergebnisse bekannt. Die Veranstaltung ist öffentlich.