Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Corona-Fall mit Folgen
Der positive Test von Nationaltorhüter Jogi Bitter bringt den deutschen Handball in die Bredouille
STUTTGART (dpa/SID) - Der unglückliche Länderspieltrip der deutschen Nationalmannschaft lässt die Sorgen der Handball-Bundesliga immer größer werden. Die positiven Corona-Tests der Nationalspieler Johannes Bitter (Stuttgart) und Marian Michalczik (Berlin) bringen den Terminkalender durcheinander. Während der Woche mit den EM-Qualifikationsspielen gegen Bosnien und am Sonntag in Estland waren die Tests der beiden, die symptomfrei sind, noch negativ ausgefallen. „Jetzt hat sich im Endeffekt das bestätigt, wovor wir alle gewarnt haben“, sagte Kiels Nationalkreisläufer Hendrik Pekeler. Er erwarte noch weitere Absagen. Melsungens Manager Axel Geerken unkte: „Die Lehrgangswoche der Nationalmannschaft kann dazu führen, dass die gesamte Liga lahmgelegt wird.“
Als Reaktion sagte die HBL vorsichtshalber zuerst das Mittwochspiel zwischen Flensburg und Melsungen ab, weil die Clubs sieben deutsche Nationalspieler – also Kontaktpersonen von Bitter und Michalczik – abgestellt hatten. Melsungen war bereits vor Ort und musste wieder abreisen. Später wurden auch die Donnerstag-Spiele Kiel – Berlin und Hannover – Göppingen verlegt. Die Absagen stellen die
Liga vor Probleme. „Wir haben schon eine angespannte Lage, weil jeder Club um seine Existenz bangt. Diese Absagen sind ein zusätzlicher Schlag ins Kontor“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. „Drei Spiele kriegen wir schon noch nachgeholt. Aber wir müssen jetzt von Woche zu Woche schauen und hoffen, dass wir nicht noch mehr positive Fälle nach dieser Länderspielpause bekommen.“
Bundesliga (7. Spieltag): Magdeburg – Rhein-Neckar Löwen 31:33 (15:18), Lemgo – Balingen-Weilstetten 26:32 (10:16), Erlangen – Stuttgart 34:25 (16:16), Nordhorn – Ludwigshafen 27:24 (15:7).