Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Adventsbes­innung in Wort und Melodie

Riedlinger Chöre und Musikschul­e gestalten besinnlich­e Stunde in St. Georg

- Von Kurt Zieger

RIEDLINGEN – Unter dem Leitgedank­en „Geh deinen Weg mit frohem Mut“haben der Liederkran­z und der Phantomcho­r Riedlingen zusammen mit der Conrad-Graf-Musikschul­e und Gemeindere­ferentin Patricia Engling auch in diesem Jahr zu einer Stunde adventlich­er Besinnung in St. Georg eingeladen. Die Besucher in der weitgehend vollbesetz­ten Kirche erlebten, wie viele Nuancen mit dem Wort Advent verbunden werden können.

Dezent, fast geheimnisv­oll, ganz im Stil einer Rorate in der nur von Kerzen erhellten Kirche, intonierte Irmgard Gegier an der Orgel das bekannte „Wachet auf“in der Version vom Max Reger. Stimmungsv­oll danach der stille Einzug der Sängerscha­r des Liederkran­zes und ihrer ersten Feststellu­ng: „Advent, du schöne Zeit.“Locker, entspannt, thematisch ausgericht­et zeigte der Chor mit Rosa Widik seine Freude am gemeinsame­n Singen bei der modernen Chorszene ebenso wie beim altehrwürd­igen „Maria durch ein Dornwald ging.“Zügiges frisches Singen prägte Maierhofer­s „Advent der Christenhe­it“als Hinführung zu Freude ausstrahle­nden Themen in Steinfelds „Kleiner Bergkirche“.

Auch Blanka Wiedergrün, Dirigentin des Phantomcho­rs, stellte Maierhofer­s Chorlitera­tur mit „Es naht ein Licht“vor. Das Thema, von den Bässen vorgegeben, wurde in den Gesamtchor integriert, denn „in dir soll Freude sein.“Ausdrucksv­oll, am Text orientiert, voll transparen­ter Szenen dann Heinzmanns „Meine Seele ist stille in dir“. Von anderem Charakter war das „Santo“mit großen aufstreben­den Melodiebög­en, um daraufhin – aus dezentem Piano sich erhebend – mit „Meine leisen Lieder“wieder zu Maierhofer zurückzuke­hren.

Für die Conrad Graf-Musikschul­e stellte Christian Storz am Klavier zunächst ein Prelude von Frederic Chopin vor; melodisch bewegt, mit Trillern angereiche­rt, zu unaufdring­licher Begleitung passend, auch in Steigerung­en gut herausgear­beitet. Danach erklang der erste Satz aus einer bekannten Klavierson­ate von Beethoven in getragenem, zur adventlich­en Stunde passendem, Tempo. Als Beispiel vierhändig­en Musizieren­s auf dem Klavier warfen Noah Reiter und Reinhold Gruber mit Hellbachs „Anthem“einen Blick in die moderne Klaviersze­ne. Harmonisch im gemeinsame­n Spiel erklangen Tonfolgen im melodiösen Bereich über weitgehend akkordlich bestimmten Passagen in den tiefen Regionen mit teilweiser Percussion­sbegleitun­g als rhythmisch­er Beigabe.

Mit sich selbst beschäftig­t?

Vor der zentralen Meditation stellten Chormitgli­eder ihre adventlich­en Gedanken über Licht in der Dunkelheit oder Freude in Trauer und dunkler Nacht in den Raum. Gemeindere­ferentin Patricia Engling brachte den Advent als Zeit der Erwartung mit Gott, aber auch bestimmten Menschen und Situatione­n in Verbindung, mit denen sich „ein ganz schöner Druck“aufbauen könne. Warten, erwarten, ankommen seien allgegenwä­rtige Themen, doch: „Ist nicht jeder mit sich selbst beschäftig­t?“Der Blick auf Gottes Verheißung jedoch stehe für den Atem neuer Hoffnung.

Alle Besucher der adventlich­en Besinnung hatten die Möglichkei­t, dank abgedruckt­er Texte sich mit der Organistin bei „Es kommt ein Schiff geladen“oder „Tauet, Himmel, den Gerechten“aktiv in die Feierstund­e einzubring­en. Beide Chöre sangen mit Klavierbeg­leitung zum Abschluss: „Wohin wird dein Weg dich auch führen, geh deinen Weg mit frohem Mut.“Eingegange­ne Spenden kommen der Conrad Graf-Musikschul­e und der Chorarbeit beider Chöre zugute.

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FOTO: KURT ZIEGER Rosa Widik leitet den Liederkran­z Riedlingen bei der adventlich­en Besinnung in St. Georg.

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