Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Plapperstorch
„Singe, wem Gesang gegeben“, heißt es. Vielleicht muss man das bald umschreiben: Singe, und dir wird ein Amt gegeben – ein Bürgermeisteramt. Zumindest Alice Acker, Kandidatin in Buchau, hat voll auf ihre Stimme gesetzt und versuchte am Mittwoch die Besucher mit ihrem Gesang zu bezirzen. Doch ob die Aktion „Mit ihrer Stimme zu Wählerstimmen“Erfolg hat? Wenn ja, werden wir künftig landauf, landab singende Politiker auf Marktplätzen und in TV-Duellen erleben. Und passen Sie auf die Straßenmusikanten auf – vielleicht sehen sie die morgen schon in irgendeinem Ministeramt wieder.
Baue, auch wenn dir kein Geld gegeben – nach diesem Motto hat der Bad Schussenrieder Bürgermeister Achim Deinet bei der Sanierung seines Amtszimmers gehandelt. Über 100 000 Euro hat die Aktion gekostet. Da wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Da wird vielleicht sogar ein gewisser Franz-Peter Tebartzvan Elst etwas blass um die Nase vor Neid, wenn er davon hört. Denn würde man die Zimmersanierungskosten umrechnen auf einen Bischofspalast, könnte Tebartz-van Elst mit seinem Limburger Umbau glatt einpacken.
Auspacken und dann wieder einpacken – das war für die Gallusmarkthändler in Riedlingen angesagt. Ob es sich gelohnt hat? Die Stimmung unter der Händlerschaft war zumindest größtenteils gut angesichts der Menschenmassen in der Stadt. So müsste es immer sein, dann wäre auch die heimische Einzelhändlerschaft zufriedener. Denn so adrett die Altstadt auch ist, es fehlt die Frequenz, moniert die IHK. Da kann es doch nur eine Konsequenz geben: den wöchentlichen Gallusmarkt.
Diese Woche war „Woche der Richtfeste“. Innerhalb von sieben Tagen wurde beim Hotel Gudrun und beim Neubau an der Donau gefeiert. Neue Ansichten und Aussichten in Riedlingen – vor allem vom Neubau an der Donau hat man einen herrlichen Blick. Wer davor steht, für den gilt das weniger: Denn von dort ist die Aussicht auf die Altstadt nun etwas weniger schön, findet der Plapperstorch