Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Arbeiten für die Bahnbrücke haben begonnen
Rohbauarbeiten dauern vermutlich bis Jahresende – Straßenfreigabe für Juli 2018 geplant
RIEDLINGEN - Die Arbeiten für die nächste Brücke, die neue Bahnbrücke von der Industrie- zur Bahnhofsstraße haben begonnen. Die Bodenpfeiler als Grundlage für die Widerlager sind gebaut. Darauf werden die eigentlichen Widerlagerwände errichtet. Ab September erfolgen die Erdarbeiten. Im Juli 2018 soll die Brücke für den Verkehr freigegeben werden.
In direkter Nachbarschaft zum BayWa-Betriebsgelände an der Industriestraße liegt die Baustelle. Doch auf den ersten Blick ist noch nicht viel zu sehen: Ein paar Verschalungen und Metallstäbe, die aus dem Boden ragen. Denn das, was bisher gearbeitet wurde, ist größtenteils in de Erde verborgen. Bis in 14 Meter Tiefe reichen die Bohrpfähle, die mit Beton ausgegossen wurden. Sie sind die Grundlage für die Widerlagerwände. Und auf das Widerlager wird die Brückenplatte aufgesetzt.
Diese Baumaßnahme ist Teil der Eisenbahnkreuzungsgesetzmaßnahmen. Die Brücke an dieser Stelle ist Ausgleich für den wegfallenden Bahnübergang in der Eichenau. Die Brücke verbindet die Industriestraße
– die ja seit vergangenem Sommer an die Eichenau angebunden ist – mit der Bahnhofstraße. Die Straßenbrücke kostet nach letzten knapp vier Millionen Euro und wird damit fast 25 Prozent teurer als im Kostenvoranschlag errechnet. Allerdings will Tiefbauamtsleiter Peter Dorn diese Kosten noch um einen sechsstelligen Betrag senken. Durch eine Verlängerung der Bauzeit können Kosten bei den Erdarbeiten eingespart werden.
Die Erdbewegungen – vorwiegend Dammschüttungen – sollen im September beginnen und dauern bis Ende des Jahres, so Dorn. Rund 20 000 Kubikmeter Erde werden für die Rampen zur Brücke auf beiden Seiten benötigt. Denn für die Auffahrt auf der Industriestraßenseite muss die jetzige Straßenführung noch etwas verlegt werden, damit die Steigung zur Brückenhöhe nicht zu extrem wird.
Gleichzeitig wird in die Rampe zur Brücke noch ein Durchlass gebaut – eine Zufahrt zum Betriebsgelände der Firma Feinguss Blank, das derzeit als Parkplatz genutzt wird. Der Durchlass musste so groß geplant werden, dass auch Lkw diesen nutzen könnten.
Eigentlich ist es ja nicht eine Baustelle, sondern zwei. Denn die beiden beteiligten Unternehmen müssen sowohl rechts als auch links des Bahndamms arbeiten und das Brückenbauwerk sowie die Zufahrten erstellen. Eine enge Abstimmung mit der Bahn ist dabei unerlässlich. Dafür wurde eigens ein darauf spezialisiertes Büro in die Abwicklung miteinbezogen, sagt Dorn. Die Sicherheitsauflagen sind hoch, um den Zugverkehr keinesfalls zu gefährden. So wurde unter anderem auf 500 Metern Strecke ein Bauzaun aufgestellt.
Gerüst wird acht Meter hoch
Die nächsten Schritte der Baustelle: Nach der Fertigstellung der Widerlager wird ein sogenanntes Lehrgerüst über den Bahngleisen gebaut, das rund acht Meter hoch sein wird – auch wegen des Lichtraumprofils für die Züge. Darauf wird die künftige Brückenplatte, die künftige Fahrbahnunterlage, eingeschalt. Die Platte wird als Spannbetonbrücke erstellt. Sobald die Platte fertiggestellt ist, wird diese über Hydraulikpressen auf die Widerlager abgesenkt und das Gerüst abgesenkt. Damit sind die Rohbauarbeiten beendet. „Dies soll noch vor dem Winter abgeschlossen sein“, sagt Dorn.
Nach der Winterpause stehen vornehmlich die Straßenbauarbeiten über der Brücke, aber auch für die Zuwege an. Auf beiden Seiten der Brücke müssen die Zufahrtsstraßen gebaut werden. Das wird noch einige Zeit brauchen. Im Juli nächsten Jahres soll der Verkehr fließen.