Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zugang zum Munderkinger „Hexenkessel“wird aufgefüllt und bepflanzt
Stadt verschließt die Furt zur Donau unterhalb des Wehres
(eis) - Nach den beiden tödlichen Badeunfällen im vergangenen Sommer in der Donau in Munderkingen unterhalb des Wehrs der EnBW hat das Landratsamt angeordnet, den Zugang zum sogenannten „Hexenkessel“aufzufüllen und damit zu verschließen.
Hauptamtsleiter Markus Mussotter berichtete in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, dass bei einem Ortstermin Anfang April mit Landratsamt und EnBW die Behörde „mündlich und in entschiedenem Ton“die Auffüllung des Zugangs anordnete. Für den „Hexenkessel“, also den Donaubereich direkt unterhalb des Wehres, ist bereits ein Badeverbot ausgesprochen, auf das auch entsprechende Warnschilder hinweisen.
Außerdem wurde die Bootsanlegestelle in diesem Bereich geschlossen und weiter flussabwärts Richtung Schrebergärten verlegt.
Die EnBW als Betreiber der Wehranlage weißt zudem mit Warnleuchten und Schildern auf die Gefahren hin, die von der Anlage ausgehen. „Wenn es sehr heiß ist und die Donau viel Wasser führt, ist das Baden an dieser Stelle einfach zu gefährlich“, so Bürgermeister Michael Lohner.
Die Zugangsfurt zum „Hexenkessel“ soll mit einem Erd-Kies-Gemisch geschlossen und anschließend auch bepflanzt werden. „Uns ist klar, dass das niemanden, der hier unbedingt an die Donau will, abhalten wird, aber der Wall zeigt, dass es kein offizieller Zugang ist“, sagte Markus Mussotter. Die Bauzäune, die direkt nach den Unfällen aufgestellt wurden, durften in dem Überschwemmungsgebiet nicht stehen bleiben, weil diese bei Hochwasser weggeschwemmt würden.
Das Aushubmaterial, das von der Verlegung der Bootseinstiegsstelle in unmittelbarer Nähe auf der Wörthinsel gelagert ist, könnte nach Aussage des Landratsamtes zur Auffüllung verwendet werden.
Mit der Schließung des Zugangs – ergänzend zu den Warn- und Verbotsschildern in Abstimmung mit dem Kraftwerksbetreiber und den Oberbehörden – seien dann alle Maßnahmen umgesetzt, die im Rahmen der staatsanwaltlichen und kriminalpolizeilichen bedeutsam waren, so Markus Mussotter. Anfang Juli des vergangenen Jahres waren zwei Männer beim Baden in der Donau in Munderkingen ums Leben gekommen. Sie waren unterhalb des Wehres von der Sogwirkung eines Strudels erfasst und unter Wasser gezogen worden, wo sie ertranken.