Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gaukler bezaubern mit viel Geschick
Jonglier-und Akrobatik-Convention auf der Bachritterburg in Kanzach
- Ganz im Zeichen der sportlichen Akrobatik, Jonglage und des Gauklerlebens hat am Wochenende die Kanzacher Bachritterburg gestanden. Weit über 100 Teilnehmer hatten im Burgaußenbereich ihre Zelte aufgeschlagen und widmeten sich ihrem Hobby. Unter dem Stichwort Jonglier-Convention zeigten die Teilnehmer einen bunten Reigen um Jonglage und Akrobatik wie im Mittelalter üblich.
Im Burghof und im Außenbereich war schon am Samstag ganz schön was los. Am Sonntag fanden dann die lustigen Spaßturniere statt. Allerdings hielt sich die Zahl der Besucher wohl auch angesichts der heißen Temperaturen in Grenzen. Ob Anfänger oder Profi, Neugieriger oder Vermittler, jeder konnte mitmachen. Dabei ging es um Austausch, Spiel und Spaß rund um die unerschöpfliche Vielfalt der Jonglage und Akrobatik.
Angeboten wurden zudem Workshops, Jonglierspiele mit Preisen, Bastel- und Mitmachaktionen – nicht nur für Kinder war eine Aktionsbühne im Burghof gedacht. Die Hobbygaukler mussten beim Jonglieren mit den Keulen schnell feststellen, dass die Keulen durchaus ein Eigenleben haben. Umso imposanter waren die Profis, die sogar drei und vier Keulen gleichzeitig in der Luft hatten und diese sich gegenseitig zuwarfen.
Was im Mittelalter wohl eine Holzspule war, ist heute aus Kunststoff und nennt sich Diavolo. Gemeint sind die Spulen, die an einer Schnur zwischen zwei Stäben balanciert werden. Auch hier sind die Profis gleich auszumachen, die haben manchmal sogar mehrere der „Teufelsdinger“auf der Schnur. Auf jedem freien Platz im Burghof, aber auch im Außenbereich sieht man die Gaukler und solche, die es noch werden wollen.
Passend zur Burg
In der Burgscheune hatte Benjamin seinen Verkaufsstand aufgebaut. Hier war tatsächlich alles zu finden, was für das Jonglier-Handwerk gebraucht wird. Auch für die Feuerwerker und Feuerschlucker stand ein große Auswahl an Zubehör bereit. Dazu die passende Kleidung der damaligen Gaukler, die zur Epoche Bachritterburg passten.
Ein Highlight der Spitzenklasse durften die vielen Besucher dann am Samstagabend in der Halle am Bahnhof erleben. Gleich zum Auftakt überzeugte „Jumper“Markus Springer mit dem Jo-Jo die Besucher. Faszinierend war, wie der Deutsche Meister sein Handwerk beherrschte. Graziös und elegant ging Charlotte Stegmann mit der gut ein Pfund schweren Glaskugel „Contactball“um. Als wäre es eine Seifenblase und fast schwebend zeigte Stegmann eine tolle Schau, die später in ähnlicher Form von Daniel Ettner sogar noch, zumindest akrobatisch gesehen, übertrumpft werden sollte. Für „Poi“braucht es viel Übung mit den Kugeln an der Schnur, die von Florian Dreher in Szene gesetzt wurden. Moderiert wurde die Gala-Schau von „Rainbow“Alex Ross, der in seinem Aufzug tatsächlich einem Regenbogen nicht nachstand.
Der Bausteine jonglierende Bauarbeiter Andi Hermann zeigte interessante Einblicke in das Maurerhandwerk. Mitten im Saal hing das Trapez von der Decke an dem Johanna Wehrle eine sportliche Einlage präsentierte. Mit Stab-und LeviStick-Variationen von der „Fortuna Fire Crew“(Stefan Bolt, David Furrer und Daniel Brunner) steigerte sich das Programm zu einem weiteren Programm-Höhepunkt. Kein Wunder, dass die Seilspringgruppe (Rope Skipping) JAMM 2014 Deutsche Meister wurde. Atemberaubend war die Seilspringschau der vier Hochleistungssportler Marie Rossa, Maria und Alcia Maier sowie Julian Kelgus auf der Bühne. Der Beifall war verdienter Lohn für alle Künstler. Zu späterer Stunde boten die Gaukler mit ihrer tollen Feuerschau vor der Burg noch ein feuriges Event. Ob Feuerfächer, Feuerschlucker oder Feuerspucker - alle beeindruckten genauso wie die funkensprühenden Feuerräder. Mehr unter www.schwaebische.de, unter der Ortsmarke Bad Buchau