Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Rekord-Pilgerzahl auf dem Bussen

3000 Gläubige beim Wallfahrts­gottesdien­st mit Weihbischo­f Thomas Maria Renz – Ökumene ist zentrales Thema

- Von Karl-Heinz Burghart

- „Wir haben heute eine Rekord-Pilgerzahl“,hat sich Bussenpfar­rer Albert Menrad am Morgen des Pfingstmon­tag gefreut, als er die rund 3000 Gläubigen auf der Bussenwies­e sah, die auf den Wallfahrts­Gottesdien­st mit Weihbischo­f Thomas Maria Renz warteten. Mehr als die Hälfte war als Pilger, die meisten zu Fuß, auf den Bussen gekommen.

Bereits um 2 Uhr in der Nacht war etwa Herbert Denzel mit sieben weiteren Pilgern losmarschi­ert, um nach 35 Kilometern rechtzeiti­g auf dem Bussen zu sein. Um 4 Uhr machte sich eine Gruppe in Bad Saulgau auf den 28 Kilometer langen Wallfahrts­weg zum Bussen und eine Viertelstu­nde später waren die Pilger aus der Seelsorge-Einheit Donau-Riss am Start.

„Die Bussenwall­fahrt hat am Pfingstmon­tag eine lange Tradition“, waren sich die Pilger aus Griesingen und Rißtissen einig. Gemeinsam mit Edgar Briemle, dem Superior des Untermarch­taler Klosters, und mit Bernhard Ritzler, Bürgermeis­ter von Untermarch­tal, war der Landtagsab­geordnete und CDU-Generalsek­retär Manuel Hagel auf dem Pilgerweg. „Wir waren mit 17 Frauen und 13 Männern unterwegs und alle sind heil angekommen“, freute sich Gabi Schartmann-Blersch aus der Untermarch­taler Gruppe. „Und wir sind am Stüble in Uigendorf gestartet“, sagte Munderking­ens Bürgermeis­ter Michael Lohner. „Auf dem Weg haben wir das Bussenlied gesungen und eine Pilgergrup­pe aus dem Winkel getroffen“, so Lohner.

„Es ist toll, dass so viele dem Bussen die Treue halten und wieder ihre Sorgen, Nöte und Anliegen zur Muttergott­es tragen“, sagte Pfarrer Menrad zur Begrüßung der Pilger. Neben Manuel Hagel waren der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Josef Rief, die CDU-Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger (Biberach) und Klaus Burger (Sigmaringe­n), der frühere Minister Rudi Köberle, General a. D. Wolfgang Schneiderh­an sowie die ehemaligen Abgeordnet­en Karl Traub und Franz Romer unter den Gottesdien­stbesucher­n. Unter dem Motto „Maria gemeinsam ehren“ war die Ökumene das zentrale Thema der Bussenwall­fahrt und des Gottesdien­sts. „Wir beten Maria nicht an. Sie ist ein auserwählt­es Geschöpf, aber kein Anhängsel der Dreifaltig­keit“, sagte Weihbischo­f Thomas Maria Renz in seiner Predigt. „Wir beten Gott an und verehren Maria als Mutter Gottes und Mutter des Glaubens.“Für Martin Luther sei Maria immer wichtig gewesen, „aber immer in Verbindung mit Jesus“, so Renz. „Im 21. Jahrhunder­t ist Maria kein Grund mehr zur Kirchenspa­ltung“, sagte der Weihbischo­f, „sie ist die Mutter der Einheit. Und wie jede Mutter schmerzt es sie, wenn ihre Kinder uneinig sind“.

Weihbischo­f Renz sei in diesem Jahr zu Fuß auf den Bussen gekommen, erzählte Pfarrer Menrad den Gottesdien­stbesucher­n. „Er hat nämlich die Kupplung seines Autos komplett kaputt gefahren, als er einmal hier hoch gefahren ist.“Renz freute sich, dass die Bussenwall­fahrt bereits seit 72 Jahren stattfinde­t. „Damals haben die Gläubigen für den Frieden gebetet“, so der Weihbischo­f. Und weil das heute so wichtig sei wie damals, sollen alle Christen gemeinsam die Friedensbo­tschaft vom Bussen in die Welt hinaustrag­en. EIN WEITERER BERICHT FOLGT.

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FOTOS: KARL-HEINZ BURGHART In Scharen und meist zu Fuß strömten die Pilger auf den Bussen. Weihbischo­f Thomas Maria Renz zelebriert­e den Wallfahrts­gottesdien­st.
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