Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Geburtenspitze macht vierte Gruppe nötig
Für die Kindergärten in Langenenslingen zahlt die Gemeinde über 400 000 Euro drauf
- Der Gemeinderat hat sich mit der Fortschreibung der Kindergartenbedarfsplanung für das kommende Jahr beschäftigt. In Langenenslingen musste bereits im laufenden Jahr wegen der gestiegenen Kinderzahl eine weitere Gruppe eröffnet werden. Im Andelfinger Kindergarten geht die Verwaltung zum Kindergartenjahresende 2018 von einer Auslastung von 65 Prozent aus, der Wilflinger Kindergarten wird wieder voll belegt sein. Die Verwaltung rechnet damit, dass der Abmangel gegenüber dem Vorjahr nochmals ansteigt und bei etwa 400 000 Euro liegen wird.
„Die Kinderzahlen entwickeln sich stabil in unserer Gemeinde“, sagte Bürgermeister Andreas Schneider in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Aufgrund der Planzahlen sei davon auszugehen, dass das derzeitige Gruppenangebot notwendig, aber auch ausreichend sei. Weil das Platzangebot in Langenenslingen nicht mehr ausreichte, wurde im laufenden Jahr eine weitere Kleingruppe für 15 Kinder eröffnet. So könnten derzeit in Langenenslingen 91 Kinder in vier Gruppen betreut werden. Zum Ende des Kindergartenjahres 2017/2018 wird die Auslastung bei 87 Prozent liegen. Die Verwaltung hält es für möglich, die vierte Gruppe 2019/2020 vielleicht wieder zu schließen.
Im Andelfinger Kindergarten hat sich die Zahl von bisher 13 Kindern leicht verbessert. Bis August wird mit 18 Kindern gerechnet. Voraussichtlich werden fünf Kinder im September in die Schule kommen. Maximal könnten derzeit 28 Kinder in Andelfingen aufgenommen werden. Die Verwaltung rechnet mit einer Auslastung zum Kindergartenjahresende mit etwa 65 Prozent. Grundsätzlich geht die Verwaltung im Andelfinger Kindergarten zwar von einer niedrigen, aber stabilen oder leicht ansteigenden Kinderzahl aus. Hier bliebe auch abzuwarten, ob durch das neue Konzept weitere Kinder gewonnen werden können. Im Wilflinger Kindergarten sind 23 Kinder, bis August sollen es zwei mehr werden. Die Auslastung liegt bei 100 Prozent. Voraussichtlich werden sechs Kinder eingeschult, so dass in Wilflingen mit 19 Kindern ins neue Kindergartenjahr startet.
Die Anzahl der Kinder zwischen 0 und 3 Jahren beträgt (Stand 1. März 2017) im Gemeindegebiet 99 Kinder (sechs weniger als im Vorjahr). Davon sind 45 (-7) in Langenenslingen, in Andelfingen 16 (+4) und in Wilflingen 14 (+2). Für die kommenden Jahre rechnet die Verwaltung aufgrund der Geburtenzahlen mit einer leicht zurückgehenden Zahl in Langenenslingen, dagegen in Andelfingen und Wilflingen mit einer konstanten oder leicht steigenden Auslastung.
Aufgrund der vom Gemeinderat beschlossenen Doppelstruktur in den Kindergärten Langenenslingen und Andelfingen ist im laufenden Jahr nochmals mit einem erheblichen Anstieg der ungedeckten Kosten zu rechnen. Mittlerweile liegen diese bei 4387 Euro pro Kind. Verantwortlich dafür seien gestiegene Personalkosten und leicht zurückgegangene Kinderzahlen. Die Verwaltung stellte klar, dass ein Abmangel in dieser Höhe auf Dauer nicht akzeptiert werden könne.
Gemeinderat René Rexin fragte, ob die Zuschüsse gekürzt worden seien? An Zuschüssen bekäme die Gemeinde 265 000 Euro, führte Bürgermeister Schneider aus. Während sich der Zuschuss für Kinder über drei Jahren (Ü3) von 2470 Euro auf 2442 Euro je Kind und Ganztagesplatz wieder einmal reduziere, ist der Zuschuss für einen Ganztagesplatz für Kinder unter drei Jahren (U3) von 12 330 Euro auf 12 842 Euro je Kind erneut gestiegen. „Drei Ü3-Kinder bringen gleich viel Zuschuss wie zwölf U3-Kinder“, rechnete Schneider vor. „Die Musik spielt bei den U3Kindern.“
„Drei Ü3-Kinder bringen gleich viel Zuschuss wie zwölf U3-Kinder“Bürgermeister Andreas Schneider