Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Vogel stimmt ebenfalls gegen Haushalt
(kes) - Wie in der SZAusgabe vom 5. April berichtet, hat der Ertinger Gemeinderat am Montag den Haushaltsplan 2017 verabschiedet. Die Entscheidung fiel jedoch nicht bei zwei Gegenstimmen, sondern bei drei. Gemeindrat Armin Vogel stimmte ebenfalls gegen den Haushalt. Wie sein Ratskollege Richard Heinzelmann, nannte auch er keine Gründe für seine Entscheidung.
Wolfgang Gaber hingegen hatte erklärt, nicht gegen sein eigenes Projekt stimmen zu können und deshalb gegen den Haushaltsplan gestimmt. Bei dem Projekt handelt es sich allerdings nicht – wie berichtet – um die Sanierung der Riedstraße in Binzwangen. Stattdessen geht es um den Bau von neuen Räumen für Gemeinde, Kirche und Vereine in Binzwangen. Das Projekt wurde weder im Haushaltsplan 2017, noch in der Finanzplanung für die Jahre 2018 bis 2020 berücksichtigt. Lediglich ein Betrag von 20 000 Euro für die Planung des Projekts ist im Vermögenshaushalt 2017 veranschlagt worden. Die Hälfte dieser Kosten, also 10 000 Euro, wird von der katholischen Kirchengemeinde übernommen.
Hintergrund ist, dass die Kirchengemeinde in Binzwangen vor zwei, drei Jahren das Pfarrhaus verkauft hat, weil es aus Denkmalschutzgründen nicht entsprechend der Bedürfnisse umgebaut werden konnte. Doch nun fehlt der Kirche Platz – und nicht nur ihr. Die Binsenberghalle sei ausgebucht, sagt Gaber. Deshalb müsse der Sport von Zeit zu Zeit ausgelagert werden, um Platz für eine kulturelle Veranstaltung zu schaffen. Kann wiederum die Kirchengemeinde mit einer Veranstaltung nicht in die Halle, wird die Ortsverwaltung genutzt.
Der Bau eines neuen Gebäudes mit Mehrzweck-Räumen könnte da Abhilfe schaffen. Möglich wäre, dieses Gebäude an die Ortsverwaltung anzubauen, um Synergien zu schaffen, wie Gaber erklärt. Oder aber man errichtet ein freistehendes Gebäude in der Nähe der Ortsverwaltung. Allerdings ist der Umfang der Kosten noch in keinster Weise abschätzbar. „Deshalb habe ich auch kein Problem, dass 2017 nichts in den Haushalt eingestellt wurde.“Bis 2020 hätte der Gemeinderat und Ortsvorsteher das Projekt dann aber doch gerne aufgeführt gesehen.
Nächster Schritt ist nun die Erstellung einer groben Planung des Gebäudes inklusive Kostenschätzung. Dafür hat die Gemeinde Architekt Roland Rau vom Ertinger Büro Schirmer beauftragt.