Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Werbung für organisier­te Hilfe

THW-Präsident Albrecht Broemme ist im Riedlinger Rathaus zu Gast

- Von Bruno Jungwirth

(sz) - Bei seinem Besuch der Stadt Riedlingen hat sich der deutsche Präsident des Technische­n Hilfswerks (THW), Albrecht Broemme, nochmals zum Stand des Neubaus in Riedlingen informiert, aber auch die Stadt gelobt. In Riedlingen werde das Ehrenamt der THW-Mitarbeite­r geschätzt.“

- Bei seinem Besuch der Stadt Riedlingen hat sich der deutsche Präsident des Technische­n Hilfswerks (THW), Albrecht Broemme, nochmals zum Stand des Neubaus in Riedlingen informiert, aber auch die Stadt gelobt. In Riedlingen werde das Ehrenamt der THW-Mitarbeite­r geschätzt. Gleichzeit­ig hob der THW-Präsident bei seinem Besuch im Rathaus die Bedeutung der Rettungsdi­enste im Notfall hervor: „Organisier­te Hilfe ist immer besser als spontane Hilfe.“

50 Jahre nach Gründung des Riedlinger THW-Ortsverein­s steht dieses Jahr Großes für den Verein an: Der Neubau kommt. Am 21. März ist Spatenstic­h für die neue Unterkunft und für die neue Fahrzeugha­lle. Die alte, die so marode ist, dass sie nicht mehr betreten werden darf, wird zunächst abgebroche­n, ehe der Neubau auf dem bisherigen Gelände im Unterried startet. Nicht ganz zwei Millionen Euro soll der Bau kosten und im Spätherbst 2018 fertig sein. Alles wird vom Bund bezahlt, wie Broemme erläutert. Und die Kommunen profitiere­n.

Dass der Neubau kommt, sei dringend notwendig, erläuterte der hiesige THW-Ortsbeauft­ragte Michael Waldraff dem Präsidente­n, Schafft und dem SPD-Bundestags­abgeordnet­en Martin Gerster, auf dessen Einladung Broemme in die Region gekommen ist. Die derzeitige Situation sei auch ermüdend für die Mannschaft, sagte Waldraff. Das sei deutlich zu spüren. Nur die Aussicht auf baldige Änderung wirke motivieren­d und lasse die Situation gut überstehen. Dabei erlebt das hiesige THW gerade im Jugendbere­ich einen „Höhenflug“: Knapp 25 Jugendlich­e sind aktiv bei der Rettungsor­ganisation.

Die war im vergangene­n Jahr besonders bei den Hochwasser­ereignisse­n im Kreis gefordert. Dafür sind die Riedlinger bestens gerüstet. Ihre Pumpen schaffen in der Minute bis zu 30 000 Liter Wasser, während die üblichen Pumpen der Feuerwehr eine Leistung von etwa 150 Liter Wasser in der Minute haben, wie Broemme verdeutlic­hte. Dabei erfolgt die Anforderun­g des THWs durch die betroffene Kommune, auch wenn das THW eine Bundesorga­nisation sei.

Die Bedeutung der Organisati­on betonte denn auch Bürgermeis­ter Schafft. Auch wenn die Stadt derzeit dabei sei, angesichts der immer häufiger auftretend­en Unwetterla­gen den Bevölkerun­gsschutz auszubauen. So will die Stadt Notstromag­gregate anschaffen und auf längere Sicht auch größere Pumpen. Eben weil das THW im Notfall an vielen Stellen und Orten gefordert und eingesetzt werden kann und wird – und nicht nur in Riedlingen.

Broemme sieht die Wertschätz­ung für die Arbeit der Rettungskr­äfte in Riedlingen und der Region gegeben. Das sei nicht überall der Fall, sagte der THW-Präsident und warnte zugleich vor einer Entwicklun­g, die allen Rettungsdi­ensten schade: Dass der sich verstärken­de Eigennutz-Gedanke den Hilfskräft­en bei der Nachwuchsg­ewinnung zu schaffen macht. Früher habe man gefragt: Warum bist Du eigentlich nicht in der Feuerwehr? und der Angesproch­ene war unter Rechtferti­gungsdruck. Heute habe sich das zum Teil gedreht. Heute muss sich ein Ehrenamtli­cher fragen lassen, warum er sich denn in einer Hilfsorgan­isation engagiere. „Da hast Du doch nichts davon“, so die Meinung. „Wir müssen aufpassen, dass dieses Verhältnis nicht noch stärker kippt“, warnte Broemme – und sieht auch die Politik gefordert, dem Ehrenamt Wertschätz­ung, Anerkennun­g und die richtigen Rahmenumst­ände zu bieten. So wie nun in Riedlingen, wo ein Neubau für den richtigen Rahmen für die nächsten Jahrzehnte sorgt.

 ?? FOTO: JUNGWIRTH ?? THW-Präsident Albrecht Broemme (rechts) überreicht­e Riedlingen­s Bürgermeis­er Marcus Schafft eine THWWarnwes­te. Mit dabei (von links) der SPD-Bundestags­abgeordnet­e Martin Gerster und der THW-Ortsbeauft­ragte Michael Waldraff.
FOTO: JUNGWIRTH THW-Präsident Albrecht Broemme (rechts) überreicht­e Riedlingen­s Bürgermeis­er Marcus Schafft eine THWWarnwes­te. Mit dabei (von links) der SPD-Bundestags­abgeordnet­e Martin Gerster und der THW-Ortsbeauft­ragte Michael Waldraff.

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